Trends, Charttypen, Kursformationen: Basiswissen für Privatanleger

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Fast alle Trader treffen Entscheidungen auch auf Basis charttechnischer Überlegungen. Vor allem Ausbruchstrategien basieren maßgeblich auf Trends, Unterstützungen, Fortsetzungs- und Umkehrformationen. Grund genug, das Basiswissen über diese Formationen und Charts im Allgemeinen etwas aufzufrischen.

Das grundlegende Konzept des Trends und sein Nutzen für Anleger

Die Technische Analyse (TA) geht davon aus, dass sich Kurse in Trends bewegen. Trends treten auf allen zeitlichen Ebenen auf: Intraday Trends sind ebenso existent wie Supertrends mit Zeithorizonten von mehreren Jahrzehnten oder sogar darüber hinaus. Es gibt Aufwärts-, Seitwärts- und Abwärtstrends.

Auf verschiedenen Zeitebenen kann sich ein Markt in gegenläufigen Trends befinden: So können sich die Kurse in einem übergeordneten Aufwärtstrend in einem sekundären Abwärtstrend bewegen, ohne dass dadurch der primäre Trend ungültig wird. Ebenso kann z. B. ein Aufwärtstrend zeitweilig durch einen steileren Aufwärtstrend abgelöst werden.

Der wesentliche Nutzen von Trends für Trader besteht in der empirischen Erkenntnis, dass sich einmal etablierte Trends mit einer größeren Wahrscheinlichkeit fortsetzen, als dass es zu einem Abbruch des Trends kommt. Aus dieser Erkenntnis resultiert die Börsenweisheit „The trend is your friend“.

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Definition eines Trends

Die Definition eines Trends ist recht einfach. Ein Aufwärtstrend ist eine Abfolge sukzessive steigender Hochs UND Tiefs. Ein Abwärtstrend ist definiert als Abfolge fallender Hochs und Tiefs. In Seitwärtstrends wechseln sich Hochs und Tiefs ebenfalls ab; die übergeordnete Marktbewegung verläuft jedoch weitgehend horizontal.

Trendlinien- und Kanäle

Trendlinien sind sehr einfache und zugleich ausgesprochen mächtige Zeichenwerkzeuge. Gelingt es Tradern, eine signifikante Trendlinie zu entdecken, ist der Weg zu statistisch aussagekräftigen Handelssignalen nicht mehr weit.

Die Abbildung unten zeigt eine Trendlinie. Trendlinien sind Geraden. Wie jede Gerade benötigen deshalb auch Trendlinien mindestens zwei Punkte, die miteinander verbunden werden. Bei Aufwärtstrends handelt es sich bei diesen Punkten um Tiefs. In Abwärtstrends werden dagegen die Hochs miteinander verbunden.

Screenshot: Eine intakte Aufwärtstrendlinie

Screenshot: Eine intakte Aufwärtstrendlinie

Eine Trendlinie ist umso signifikanter, je häufiger sie durch den Markt in der Vergangenheit bereits getestet wurde.

Ein solcher Test liegt vor, wenn der Markt auf die Trendlinie zuläuft, sie berührt und ggf. sogar minimal und kurzzeitig unterschreitet und dann die Bewegung in Trendrichtung fortsetzt.

Streng genommen wäre der oben angeführte kurzzeitige Bruch einer Trendlinie bereits ein Trendbruch. Eine derart strenge Auslegung bietet sich in der Praxis aber nicht an, weil der Markt selten exakt auf dem Niveau der Trendlinie umkehrt. Viele Chartisten sehen einen Trendbruch im Tageschart deshalb erst als gültig an, wenn der Bruch der Trendlinie im Wochenchart bestätigt wird.

Die Abbildung unten zeigt zweierlei. Erstens liegt ein „unscharfer“ Trend vor: Die Kurse haben die Aufwärtstrendlinie wiederholt unterschritten, ohne dass es im Nachgang dieser Brüche tatsächlich zu einer Trendwende gekommen wäre: Der übergeordnete Markttrend hat sich fortgesetzt.

Die Abbildung zeigt zusätzlich zur entlang der Tiefs verlaufenden Trendlinie eine zweite Linie. Die Parallele zur Trendlinie markiert mit dieser zusammen den Trendkanal. Trendkanäle ermöglichen eine bessere Visualisierung von Trends. Außerdem können sie die Basis für Positionen gegen die Trendrichtung darstellen: Notiert der Markt im oberen Bereich eines häufig getesteten Trendkanals, kann eine Spekulation auf eine Korrektur aussichtsreich sein.

Screenshot: „Unscharfer“ Aufwärtstrendkanal im EUR/CHF

Screenshot: „Unscharfer“ Aufwärtstrendkanal im EUR/CHF

In der Abbildung oben wurde zunächst eine Aufwärtstrendlinie manuell eingezeichnet und dann durch eine Parallele zum Trendkanal erweitert. Die Abbildung unten zeigt das Resultat einer anderen Vorgehensweise: Hier wurde eine Regressionsgerade durch den Chart gezeichnet. Dabei handelt es sich um die in der Mitte des Kanals verlaufende, rote Linie. Zu dieser wurden zwei Parallelen im gleichen Abstand eingezeichnet, die zusammen den Regressionskanal markieren.

Screenshot: Regressionsgerade mit Trendkanal

Screenshot: Regressionsgerade mit Trendkanal

Sinn und Zweck eines Regressionskanals ist es, empirisch große Abweichungen vom Mittelwert zu identifizieren. Solche Abweichungen liegen vor, wenn der Markt sich in der Nähe des unteren oder oberen Rands des Trendkanals befindet. Wie die Abbildung zeigt, kam es nach Kursen im oberen Bereich mehrfach zu deutlichen Kursbewegungen in Trendrichtung.

Wurde eine Trendlinie durchbrochen, ist das ein Hinweis auf einen Trendwechsel oder eine Konsolidierung.

Je signifikanter eine durchbrochene Trendlinie war, desto signifikanter ist auch der Bruch einzustufen.

Nach dem Bruch einer Aufwärtstrendlinie fungiert diese als Widerstand auf dem Weg nach oben.

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Unterstützung und Widerstand

Unterstützung und Widerstand sind wesentliche und mit Trends eng verwandte Konzepte der TA.

Eine Unterstützung markiert ein Kursniveau unter dem aktuellen Kurs, das auf dem Weg nach unten stützen könnte, weil auf diesem Kursniveau die Nachfrage in der Vergangenheit zu einer Stabilisierung der Kurse ausgereicht hat.

Ein Widerstand markiert ein Kursniveau über dem aktuellen Kurs, das auf dem Weg nach oben ein Hindernis darstellen könnte, weil das Angebot an Aktien die Nachfrage hier in der Vergangenheit bereits einmal überstiegen hat.

Damit ist jedes vorangegangene Hoch über dem aktuellen Kursniveau ein Widerstand und jedes vorangegangene Tief unter dem aktuellen Kurs eine Unterstützung.

Wird ein Widerstand von unten nach oben durchbrochen, liegt ein Kaufsignal vor. Ein Verkaufssignal liegt vor, wenn eine Unterstützung von oben nach unten durchbrochen wird. Im Hinblick auf die Signifikanz gilt, was auch für Trendlinien gilt:

Je häufiger ein Widerstands- und Unterstützungsniveau in der Vergangenheit bereits durch den Markt getestet wurde, desto größer ist die Aussagekraft eines Ausbruchs.

In der Praxis erweisen sich einfache frühere Hochs und Tiefs selten als hinreichend signifikant.

Wurde ein Widerstand durchbrochen, interpretiert die TA ihn fortan als Unterstützung. Wurde eine Unterstützung durchbrochen, fungiert diese fortan als Widerstand.

Die Abbildung unten zeigt eine als äußerst signifikant einzustufende Unterstützung. Es handelt sich um ein Triple Bottom: Der Markt ist zum dritten Mal auf dem Kursniveau angekommen und sollte von dort aus wieder in Richtung des oberen Bereichs des Trendkanals steigen. Statistisch gesehen ist die Wahrscheinlichkeit dafür jedenfalls höher als für einen Bruch der Unterstützungslinie. Tritt letzterer ein, ist das Potenzial nach unten dagegen erheblich.

Wird die Trading Range nach oben oder unten verlassen, fungiert sie als Ganzes als Widerstand bzw. Unterstützung. Trading Ranges als Widerstände können ausgesprochen langlebig, d.h. hartnäckig sein.

Screenshot: Die untere Linie des Seitwärtskanals fungiert als Unterstützung

Screenshot: Die untere Linie des Seitwärtskanals fungiert als Unterstützung

Erwähnenswert sind die recht selten anzutreffenden Kreuzwiderstände. Dabei treffen eine als Widerstand fungierende Trendlinie und ein weiterer Widerstand auf demselben Kursniveau aufeinander. Die Wahrscheinlichkeit eines Scheiterns an dem Widerstand ist groß. Kommt es jedoch zum Ausbruch, besteht erhebliches Potenzial.

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Die Umsätze nicht vergessen

Die Umsätze sollten die Kurse bestätigen, lautet eine Prämisse der Dow Theorie. Trader sollten deshalb nicht nur die Kursentwicklung betrachten, sondern auch die Entwicklung der Handelsumsätze bzw. des Open Interest bei ihren Überlegungen berücksichtigen.

Läuft der Markt auf einen Widerstand zu, sollte das Volumen abnehmen. Kommt es zum Ausbruch, sollte das Volumen schnell zunehmen – sonst handelt es sich womöglich um einen Fehlausbruch bzw. eine Bullenfalle. In einem Aufwärtstrendkanal sollten die Umsätze steigen, wenn der Markt sich in Trendrichtung bewegt und fallen, wenn der Markt eine Korrektur vollzieht.

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