Christian-Habeck

Verfasser: Christian Habeck

Redakteur: Marcel Tirschmann

Aktualisiert von: Michael Arciprete am 12.03.2024

Steinhoff Aktie (STHHF) 2024: Delisting erfolgt – Anleger mit leeren Steinhoff CVR?

Christian-Habeck

Verfasser: Christian Habeck

Redakteur: Marcel Tirschmann

Aktualisiert von: Michael Arciprete am 12.03.2024

Steinhoff International Holdings N.V. | WKN: A14XB9 | ISIN: NL0011375019 | Symbol: STHHF | Branche: Möbel & Einrichtungsindustrie

Steinhoff, einst eine bedeutende Retail-Holdinggesellschaft, hat nun offiziell das Ende ihrer Börsenpräsenz erreicht. Fragen wie „Lohnt sich die Steinhoff-Aktie“ oder „Soll ich die Steinhoff-Aktie kaufen oder nicht“ gehören der Vergangenheit an. Der Handel mit Steinhoff Aktien wurde sowohl in Frankfurt als auch in Johannesburg eingestellt, und das Unternehmen wurde offiziell am 13. Oktober 2023 delistet.

Diese Maßnahme erfolgt im Zuge einer umfassenden Liquidation, da Steinhoff stark überschuldet ist und mit einem Milliarden-Bilanzskandal konfrontiert war. Ein Gericht in Amsterdam hatte zuvor einem Restrukturierungsplan zugestimmt, der gegen den Willen der Anleger durchgesetzt wurde. Anleger, die bis zum 31. August ihre Aktien in sogenannte CVRs umtauschten, stehen vor einem Totalverlust, während externe Berater und Dienstleister beträchtliche Summen erhielten gab es nur leere Steinhoff CVRs. Der Bilanzskandal und die langanhaltende Unsicherheit führten dazu, dass Steinhoff nicht überlebensfähig war, und Experten betonen die Schande dieses Untergangs.

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Was ist los mit Steinhoff?

Am 13. Oktober 2023 wurde das Delisting von Steinhoff International Holdings N.V. (SIHNV) in Frankfurt und am folgenden Montag in Johannesburg durchgeführt. Die Liquidation von Steinhoff ist mit dem Steinhoff Delisting offiziell abgeschlossen. In einer Mitteilung erklärte das Unternehmen, dass „SIHNV und seine Aktien nun aufgehört haben zu existieren.“ Dieser Schritt markiert das Ende der fünfeinhalbjährigen Börsengeschichte von Steinhoff, die von einem massiven Bilanzskandal und finanziellen Problemen geprägt war.

Wird Steinhoff noch gehandelt?

Am 19. Oktober 2023 wurde die Liquidation von Steinhoff International Holdings N.V. (SIHNV) abgeschlossen, was das Ende des Börsenkapitels für den Möbelkonzern markiert. Der Unternehmensgründer Bruno Steinhoff hatte einst die Börsenglocke geläutet, doch nun ist diese Ära Geschichte.

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Dieses Unternehmen steckt hinter der Steinhoff Aktie/ Bilderquelle: test.steinhoffinternational.com

Wann wird Steinhoff von der Börse genommen?

Der Auflösung von Steinhoff stimmten 99 Prozent der Aktionäre zu. Am 21. Juni 2023 wurde einem Restrukturierungsplan von Steinhoff und dessen Gläubigern durch ein Gericht in Amsterdam zugestimmt, selbst gegen den Willen der Anleger. Dies führte zum Rückzug von der Börse, ja dazu dass die Steinhoff-Aktie ausgesetzt wurde.

▶️ am 13. Oktober 2023 wurde die Steinhoff Aktie von der Börse genommen

Vor diesem Hintergrund wurden die Anleger im Vorfeld massiv zu Gunsten der Gläubiger verwässert. Steinhoff, das mit Schulden belastet war, sah sich inmitten eines Bilanzskandals und eines Restrukturierungsprozesses, der schließlich zum Delisting und zur Liquidation führte. Auf Wunsch von Steinhoff soll dann auch der Handel in Südafrika eingestellt werden.

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Steinhoff Aktie Delisting absolviert – Die Hintergründe

Nach einem Bericht des Online-Magazins „Der Aktionär“, hat ein Gericht in den Niederlanden einem Umschuldungsplan zugestimmt, was effektiv eine Quasi-Enteignung der Aktionäre zur Folge hat. Laut dem Plan sollten 80 Prozent von Steinhoff an die Gläubiger übergehen.

Die Gläubiger sollten voraussichtlich jährliche Zinsen von 10 Prozent auf etwa 10 Milliarden Euro an Krediten erhalten, ein unerfreulicher Ausgang für die Aktionäre. Was allerdings nicht bedeutete, dass die Gläubiger nun tatsächlich Geld erhalten. Denn das Unternehmen hat de facto keinen Cent mehr.

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Das Delisting von Steinhoff ist vollzogen/ Bilderquelle: shutterstock.com

Die Krise bei Steinhoff begann 2017, als der Vorwurf der Bilanzfälschung erhoben wurde. Dies führte zu einem massiven Einbruch des Steinhoff Aktienkurs und daraufhin wurde die Aktie zu einem Spielball für Spekulanten. Zuletzt lag der Preis für eine Steinhoff Aktie bei gerade einmal 0,002 Euro. Immer wieder tauchte die Frage auf: „Wird sich Steinhoff erholen?“.

Die Kontroverse konzentriert sich auf den ehemaligen CEO des Unternehmens, Markus Jooste. Gegen ihn wurde nun vom Landgericht Oldenburg Haftbefehl erlassen. Jooste war nicht zum Prozessauftakt im April in Oldenburg erschienen.

Sein Anwalt erklärte, Jooste könne wegen strafrechtlicher Ermittlungen in dem Bilanzskandal gegen ihn in Südafrika das Land nicht verlassen.

Die Staatsanwaltschaft wirft Jooste vor, die Bilanzmanipulation in Milliardenhöhe angestiftet zu haben. Die Vollstreckung des Haftbefehls liegt nun bei der Staatsanwaltschaft, die auch über ein mögliches Auslieferungsersuchen entscheiden muss.

Investoren und Anleger sollten die weiteren Entwicklungen rund um Steinhoff genau im Auge behalten, da die aktuelle finanzielle und rechtliche Situation des Unternehmens weitere potenzielle Risiken birgt.

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Steinhoff Aktie Kurssturz im Jahr 2017

Ins Schleudern geriet der mittlerweile international aktive Möbelriese durch Löcher in der Unternehmensbilanz im Dezember 2017. Erste Unregelmäßigkeiten in den Abschlüssen kamen am 5. Dezember 2017 zur Sprache, der Steinhoff-CEO informierte per E-Mail über Fehlentscheidungen und finanzielle Verluste.

Tatsächlich wurden jedoch gezielte fiktive Transaktionen und gefälschte Einträge in der Buchführung aufgedeckt, es handelt sich also um einen gigantischen Betrug durch den südafrikanischen Manager Markus Jooste in Kooperation mit dem CFO von Steinhoff.

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Das ist das Management der Steinhoff International Holdings N.V. / Bilderquelle: test.steinhoffinternational.com

Der Kurs der Steinhoff Aktie brach unmittelbar nach dem Bekanntwerden der Situation drastisch ein und verlor zwei Drittel ihres Wertes, um in den folgenden Tagen noch weiter zu fallen und rund 90% ihres Werts einzubüßen. Von diesen Kursstürzen hat sich die Aktie bislang nicht erholen können.

Untersuchungsverfahren wurden sowohl von der Staatsanwaltschaft als auch von der BaFin eingeleitet. Zusätzliche Liquidität konnte sich das Unternehmen im Jahr 2018 durch den Verkauf der Kette Poco und der Tochter Kika/Leiner verschaffen und so immerhin die Insolvenz verhindern. Dennoch sind die Verluste gewaltig: Für 2017 musste der Konzern einen operativen Verlust von 3,7 Mrd. Euro hinnehmen, im Folgejahr waren es noch 1,2 Mrd. Euro.

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Wiederholte Versuche der Anleger-Entschädigung

Die durch die Bilanzverluste geprellten Anleger von Steinhoff zogen schon sehr bald vor Gericht. Darauf reagierte das Unternehmen mit wiederholten Versuchen, die Kläger zu entschädigen. Ein erstes Angebot erfolgte im Juli 2020, dabei wurde eine Entschädigungssumme von insgesamt 850 Mio. Euro vorgeschlagen. Die Steinhoff-Aktionäre gingen darauf jedoch nicht ein, ebenso wenig auf eine kurz darauf vorgeschlagene Erhöhung des Betrags auf 1,4 Mrd. Euro. Im August 2021 erhöhte das Unternehmen das Vergleichsangebot erneut auf 1,43 Milliarden Euro.

Allerdings laufen weltweit insgesamt 90 Klagen gegen die Steinhoff Holding, die Summe der Forderungen beläuft sich auf über 7 Mrd. Euro – diesen Betrag kann der Konzern nicht aufbringen, weil er dann gleich in die Insolvenz gehen könnte.

Immerhin hat zumindest eine Gruppe von Klägern ihre Bereitschaft zum Einlenken schon im August signalisiert – es handelt sich um eine Sammelklage von 14.000 privaten und institutionellen Anlegern und Pensionsfonds, die zusammengenommen Forderungen über etwa 800 Mio. Euro hätten. Sollten weitere Kläger zustimmen, sich auf den Vergleich einzulassen, hat der Konzern Überlebenschancen, wenn auch mit erheblichen Schulden und einem Rufschaden, der dem Unternehmen noch lange anhängen dürfte.

Wie lange sich der Prozess um die Entschädigung noch hinzieht, ist fraglich, doch zunächst ist Steinhoff gescheitert mit dem Versuch, die Zuständigkeit des südafrikanischen Gerichts anzufechten, bei dem das Hauptverfahren läuft. Ein Urteil wäre demnach im Januar 2022 denkbar – und ein vorheriger Vergleich im Sinne der Konzern-Leitung. Bis zum Jahresende 2021 sollten Anleger hier klarer sehen.

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Die Steinhoff Aktie ist Geschichte/ Bilderquelle: shutterstock.com

Anleger mit wertlosen CVRs von Steinhoff entschädigt

Bis zum 31. August 2023 hatten Steinhoff-Anleger die Gelegenheit, sich zu registrieren und ihre Aktien in sogenannte Steinhoff CVRs (contingent value rights) umzutauschen. Ab diesem Zeitpunkt ist ein späterer Verkauf der Aktien oder ein Tausch gegen eine Barabfindung nicht mehr möglich. CVRs werden nicht an Börsen gehandelt, und die Entscheidungsmacht liegt bei den Gläubigern. Die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) geht davon aus, dass die CVRs von Steinhoff höchstwahrscheinlich keinen Wert erlangen werden. Diese Entwicklung markiert das Ende eines langen Prozesses im Zuge der finanziellen Herausforderungen von Steinhoff.

…Und noch ein weiterer Steinhoff Skandal

Ein weiteres Kapitel in den rechtlichen Auseinandersetzungen um den Steinhoff-Konzern hat begonnen, als am Landgericht Oldenburg ein neues Verfahren gegen einen ehemaligen Manager wegen Steuerhinterziehung startete. Dem 64-Jährigen wird vorgeworfen, zwischen Oktober 2008 und August 2012 mehr als 26 Millionen Euro an Steuern verkürzt zu haben, indem er gegenüber den Finanzbehörden falsche Angaben machte.

Dieses Verfahren von Steinhoff folgt auf eine Verurteilung im September wegen privater Steuerhinterziehung. Der Manager hatte Bonuszahlungen verschwiegen und wurde zu einer Haftstrafe verurteilt. Ein weiteres Urteil in diesem neuen Verfahren wird für Mitte Mai erwartet. Der Steinhoff-Konzern hatte 2017 durch Bilanzmanipulationen erheblichen Schaden erlitten.

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Fazit: Die Steinhoff Aktie verkaufen? – Es ist zu spät

  • Überwältigende Zustimmung zur Auflösung des Unternehmens durch 99 Prozent der Aktionäre.
  • Das Delisting von Steinhoff war erfolgreich – Steinhoff hat das Börsenende am 13.10.2023 erreicht
  • Bei Bedarf wird auch der Handel in Südafrika auf Wunsch von Steinhoff eingestellt.
  • Bilanzfälschungen 2017 führten zu einem dramatischen Wertverlust von rund 90%.
  • Die Klagewelle von Anlegern hält an.

Bilderquelle: shutterstock.com

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