On Balance Volume: Das Volumen muss den Markt bestätigen

Der On Balance Volume Indikator kombiniert für die Analyse des Marktes Kursbewegungen und die Entwicklung der Handelsumsätze.

Im Kern basiert der Indikator auf der Überzeugung, dass Markttrends durch eine konvergente Entwicklung des Volumens bestätigt werden sollten und Divergenzen ein Hinweis auf eine Korrektur oder Trendwende sein können.

Das ist keinesfalls revolutionär: Viele Ausbruchstrategien etwa sehen eine Bestätigung des Trends bzw. Ausbruchs durch das Handelsvolumen vor. So sollte z. B. der Ausbruch aus einem Dreieck mit steigenden Umsätzen einhergehen.

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Die Bedeutung des Volumens für die Marktanalyse

Es gilt der Grundsatz, dass das Volumen den Markttrend bestätigen sollte, damit eine Bewegung als signifikant eingestuft werden kann.

Das Handelsvolumen spielt für die Beurteilung des Marktes eine zentrale Rolle, wird in den vielen Marktanalysen jedoch unterschätzt.

Die Konvergenz von Handelsvolumen und Markttrend lässt sich anhand eines aufwärts gerichteten Trendkanals sehr anschaulich beschreiben. Der Markt schwankt innerhalb des Trendkanals zwischen der oberen und unteren Linie hin und her.

Bewegt sich der Markt vom unteren in den oberen Bereich des Kanals, sollte das Volumen ansteigen – schließlich handelt es sich um eine Bewegung in Richtung des vorherrschenden Trends.

Korrigiert der Markt dagegen in Richtung der unteren Linie, sollte das Volumen rückläufig sein, weil nur relativ wenige Marktteilnehmer in dieser Phase aktiv sind.

On Balance Volume

Eine deutliche Zunahme des Volumens ist dagegen bei einem Bruch durch die untere Linie zu erwarten – wenn dieser denn tatsächlich stattfindet. Das Volumen kann hier gleichzeitig als Filter für die Signifikanz von Ausbruchsszenarien verwendet werden. Häufig fällt der Markt minimal unter eine signifikante Trendlinie, ohne dass es schlussendlich zu deren Bruch kommt. Typischerweise ist das Handelsvolumen bei der Unterschreitung der Linie dann gering, während es bei einem „richtigen“ Bruch stark ansteigen solle. Dieselbe Regel lässt sich auf jegliche Problematik im Zusammenhang mit Bullen- und Bärenfallen anwenden.

In Chartprogrammen wird das Volumen typischerweise unterhalb des Charts angeführt. Diese Darstellung ist jedoch suboptimal, da sich Konvergenzen und Divergenzen zwischen Markt und Volumen bei dieser Darstellung visuell nur schwer erkennen lassen. Der On Balance Volume Indikator – entwickelt durch Joseph Granville – verspricht hier Abhilfe.

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Berechnung der On Balance Volume

Der Indikator kumuliert das Handelsvolumen durch Substraktion bei fallenden und Addition bei steigenden Kursen.

Notiert der Schlusskurs einer Periode t über dem Schusskurs der vorangegangenen Periode, wird das Handelsvolumen der Periode t zum OBV-Wert der Periode t-1 addiert.

Liegt der Schlusskurs der Periode t unter dem Schlusskurs von t-1, erfolgt eine Substraktion des Handelsvolumens in t vom OBV-Wert aus t-1.

Merke:

  • Die On Balance Volume kann mit jedem beliebigen Wert beginnen.
  • Der absolute Wert des Indikators ist irrelevant.
  • Ob das Volumen einer Periode zum Wert addiert oder davon subtrahiert wird, steht nicht mit dem Umfang einer Kursbewegung, sondern nur mit ihrer Richtung im Zusammenhang.

Eine alternative Berechnung sieht deshalb die Multiplikation des Volumens mit der (prozentualen) Kursveränderung von t-1 zu t. Diese Variante wird in einigen Chartprogrammen als „Preis- und Volumentrend“, kurz PVT bezeichnet, kann in anderen Programmen jedoch über die Parametereinstellungen des OBV angewandt werden.

Interpretation

Der OBV wird ein der Kursentwicklung vorlaufender Charakter zugeschrieben – und zwar sowohl mit als auch ohne Divergenzen. Anwender können den Verlauf des Indikators mit Trendlinien, Widerständen und Unterstützungen betrachten und den Bruch dieser Marken als Hinweis auf bevorstehende Richtungsänderungen des Marktes interpretieren.

Screenshot: Tradesignalonline.com: DAX-Wochenchart mit OBV

Screenshot: Tradesignalonline.com: DAX-Wochenchart mit OBV

Eine Divergenz liegt vor, wenn das On Balance Volume deutlich abflacht, während der Markt weiter steigt. Dann ist das neu ausgebildete Hoch nicht durch entsprechend großes Interesse der Marktteilnehmer gedeckt, was häufig eine rasche Korrektur nach sich zieht.

Dieses Phänomen tritt relativ häufig im Anschluss an schwache Aufwärtstrends auf, die ein neues Hoch erreichen. Das neue Hoch wird von einem Teil der Marktteilnehmer als Einstiegssignal interpretiert, wodurch es zwischenzeitlich zu weiter steigenden Kursen kommt. Das Gros der Marktteilnehmer betrachtet diese jedoch nicht als Kaufkurse, weshalb sich bei geringem Volumen eine Korrektur anschließt.

In extrem volatilen Marktphasen erreicht auch der OBV sehr hohe Werte. Dann kann der Indikator ebenso wie die Volatilität ein Maßstab für die Nervosität im Markt sein: Das sehr hohe Volumen im Umfeld von Crashs ist häufig auf Leerverkäufe und deren Wiedereindeckung zurückzuführen. In diesen Phasen ist eine klassische Interpretation des OBV nur begrenzt sinnvoll.

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Fazit

Das On Balance Volume (OBV) ermöglicht eine kombinierte Betrachtung von Kursverlauf und Handelsvolumen und liefert insbesondere, aber nicht ausschließlich über Divergenzen frühzeitige Hinweise auf Richtungswechsel.

Bilderquelle:

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