Der Wüstenstaat Katar muss jährlich Sand im Wert von vielen Millionen Dollar importieren. Wie kann das sein? Ist Sand nicht ein nahezu unendliches Gut? Nein, denn Sand, der zum Bauen von Infrastrukturprojekten benötigt wird, ist rar. Und genau hier ergeben sich für Anleger Möglichkeiten in Sand zu investieren, wie zum Beispiel durch den Kauf von Sand Aktien.
Aufgrund der Fußball-Weltmeisterschaft im Jahr 2022 musste Katar ein enormes Bauprogramm stemmen. Es mussten nicht nur neue Fußballstadien errichtet werden, sondern auch die Straßen dorthin, neue Hotels wurden benötigt, alte Hotels waren renovierungsbedürftig usw.
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Für all das benötigte Katar Sand. Denn Sand und Kies ist die Grundlage für Beton, der wiederum für sämtliche Bauprojekte benötigt wird. Aber hat nicht gerade der Wüstenstaat Katar genügend Sand vor der eigenen Haustür? Warum muss Katar in Sand investieren?
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Bausand ist rar
Harald Elsner von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover gibt im Deutschlandfunk darauf die Antwort:
„Das Problem ist, dass der Sand [in der Wüste] zu fein ist. Der Sand ist ja auch ein Gemenge aus Feinstsand, Feinsand, mittelkörnigem Sand und Grobsand, und in dem Wüstensand fehlen komplett der Grobsand und der Mittelsand. Das heißt, der Sand in der Sahara ist größtenteils ein Feinstsand und nicht geeignet, um das nötige Stützkorn zu liefern für den Betonsand. Deswegen ist der Wüstensand nicht geeignet, nicht weil er zu rund ist, sondern weil er zu fein ist.“
Experten sprechen daher auch von Bausand oder Quarzsand. Und den findet man eben nicht überall. Nach Dirk Hebel vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist Sand nach Wasser die zweitmeist verbrauchte Ressource der Welt. Wofür wird Bausand benötigt?
- Gebäude (Einfamilienhaus, große Wohnhäuser, Bürotürme usw.)
- Straßen
- Asphalt
- Staudamm
- Brücken
- Flughäfen
- Häfen
- Glas
- Ziegel, Zement, Füllmaterial
- etc
Auch Singapur benötigt Sand ohne Ende. Über 20 indonesische Inseln sind dem Sandhunger des Inselstaates bereits zum Opfer gefallen.
Jetzt stellt sich für Anleger sicher die Frage, wie sie in Sand investieren können. Gibt es denn sogar Sand Aktien?
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Anleger, die in Sand investieren möchten, denken womöglich zuerst an Sand Aktien. Also Unternehmen, die direkt etwas mit dem Abbau und dem Vertrieb von Sand zu tun haben. Tatsächlich gibt es nicht allzu viele Sand Aktien, also Unternehmen, die sich rein auf den Abbau und Verkauf von Bausand spezialisiert haben, in die Anleger auch problemlos investieren können. Denn nicht jede große Firma ist dabei an der Börse notiert.
Viele Unternehmen betreiben den Abbau von Sand und Kies eher als einen von mehreren Geschäftsbereichen. Einen ETF auf Sand Aktien gibt es bis dato nicht. Ebenso wenig gibt es Fonds, die ausschließlich in diesem Bereich aktiv sind. Im Folgenden werden einige Wertpapiere, Analysen und Unternehmen vorgestellt, die zum großen Teil in diesem Segment tätig sind.
Die USA sind der bei Weitem größte Exporteur von Bausand. Daher ist es sinnvoll, sich dort nach Anlagemöglichkeiten umzuschauen. Möglicherweise gibt es auch nordafrikanische und arabische Länder mit großen Sandfirmen, aber in die können Privatanleger dabei nicht investieren.
Martin Marietta Materials Aktie
Bildquelle: www.martinmarietta.com/
Die vielleicht größte Sand Aktie ist die Martin Marietta Materials Aktie. Der Sitz befindet sich in den USA. Teilweise hat Martin Marietta eine Marktherrschaft von 90 Prozent im US-Markt.
Das Unternehmen ist überwiegend in der Sand-Branche tätig. Das bedeutet, dass vor allem Sand, Schotter und Kies abgebaut werden und diese dann wiederum zu Zement und Zementmaterialien verarbeitet werden.
Zudem bietet Martin Marietta auch die Lieferung für Abnehmer an sowie nachgelagerte Produkte wie Asphalt- und Pflasterarbeiten. Über 8.800 Mitarbeiter beschäftigt dabei das Unternehmen.
Wie es bei US-Aktien üblich ist, schüttet die Firma viermal im Jahr eine Dividende aus. Seit 1994 (die Gründung des Unternehmens erfolgt im Jahr 1993) wurde die Dividende nie gekürzt. Selbst in den schwierigen Jahren 2008 bis 2016 konnte das Unternehmen die Dividende stabil halten. Anleger können die Aktien problemlos an der NASDAQ kaufen oder auch über deutsche Börsen.
Obwohl die Dividendenrendite in den letzten Jahren meist zwischen 0,5 und 1 Prozent lag, und aktuell auch in diesem Bereich liegt, so können Anleger dennoch sicher sein, dass die Dividende auch in ertragsschwachen Jahren ausgezahlt wird.
Die Ausschüttungsquote lag nämlich seit 2016 immer unter 25 Prozent. Das heißt, dass dabei nur rund ein Viertel des Gewinns an die Aktionäre ausgeschüttet wird. Da ist also ordentlich Luft nach oben vorhanden. Im Schnitt stieg die Dividende dabei in den letzten Jahren um 4 Prozent pro Jahr. Die Aktie ist zudem auch in diversen Indizes vertreten.
Umsatzentwicklung und Prognose für die nächsten Jahre. Quelle: Traderfox.com
Der Umsatz hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten hervorragend entwickelt. Lediglich nach der Finanzkrise beginnend mit dem Jahr 2008 hatte Martin Marietta Materials eine schwierige Phase durchzustehen. Selbst im „Coronajahr 2020“ konnte das Unternehmen den Umsatz stabil halten. Auch die Prognosen für die nächsten Jahre sehen ausgezeichnet aus.
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Möglicherweise der größte Konkurrent für Martin Marietta ist die Sand Aktie Vulcan Materials. Auch hier können Anleger gewissermaßen direkt in Sand investieren. Das Unternehmen ist ebenfalls im S&P500 gelistet.
Vulcan Materials beschäftigt in den USA rund 7.000 Mitarbeiter an 300 Standorten. In fast jeder Straße im Süden der USA wurden Produkte von Vulcan Materials verbaut.
Neben der Herstellung von sogenannten Zuschlagstoffen wie Sand und Kies ist das Unternehmen auch in der Produktion von chemischen Stoffen, die in diesem Zusammenhang benötigt werden, tätig. Darunter fallen unter anderem Natronlauge, Chlor, Salzsäure oder Kalium.
Hier im Chart der Sand Aktie Vulcan Materials zu sehen. Im Allgemeinen kann man Vulcan Materials nicht als volatile Aktie bezeichnen. Dennoch leidet der Aktienkurs, wenn eine Rezession herrscht. Denn dann gibt es meist geringere Aufträge in der Infrastruktur.
Die Nettomarge liegt derzeit bei um die 12 Prozent, was im Peer-Group-Vergleich gut ist.
Umsatzentwicklung von Vulcan Materials in den Jahren 2004 bis 2023 (prognostiziert). Quelle: traderfox.de
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An dieser Stelle noch einen deutschen Vertreter der Sand Aktien: HeidelbergCement. HeidelbergCement ist jedoch keine reine Sand Aktie. Anleger, die ein Investment suchen, mit dem sie ausschließlich in Sand investieren, müssen auf die beiden genannten US-Firmen zurückgreifen. HeidelbergCement war früher auch mal im DAX vertreten.
Sand und Kies Radlader von HeidelbergCement; Bildquelle: HeidelbergCement AG
HeidelbergCement zählt zu den weltweit führenden Herstellern für Zement, Beton und Baustoffen. Aber wie der Name des Unternehmens bereits deutlich macht, ist die Firma vorwiegend im Zementgeschäft tätig.
Zwar umfasst ein Geschäftsbereich auch den direkten Abbau von Sand und Kies (wie auf dem Bild oben zu sehen ist). Aber es ist nur einer von mehreren Geschäftsfeldern. Daher kann man HeidelbergCement nicht als reine Sand Aktie bezeichnen.
Dennoch, wer in Sand investieren möchte, könnte sich überlegen, ob ein Engagement in HeidelbergCement für ihn sinnvoll wäre. Der Aktienkurs unterliegt sehr starken Schwankungen. Die Hochs aus dem Jahr 2007 konnten bisher noch nicht wieder erreicht werden.
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Auch wenn die Nachfrage nach Bausand nach wie vor groß ist, so sollten sich Anleger dennoch bewusst sein, dass es sich bei Sand Aktien erstens um eine langfristige Investition handelt und zweitens die Kurse auch stark schwanken können.
Der Kurs einer Aktie resultiert allein aus Angebot und Nachfrage der Anleger. Das bedeutet, dass der Kurs einer Sand Aktie nicht automatisch steigt, nur weil der Preis für Sand und Kies steigt. Zwar wird dieses Unternehmen mit höheren Preisen mutmaßlich höhere Gewinne erwirtschaften, aber garantiert ist das nicht.
Eine Garantie für steigende Kurse bei Sand Aktien gibt es nicht.
Zudem kann auch die Nachfrage nach Bausand saisonal oder auch für eine gewisse Zeit sinken. So ist auf dem obigen Chart der Vulcan Materials Aktie zu sehen, dass der Aktienkurs im Jahr 2007 ein Hoch ausbildete, welches er erst wieder im Jahr 2015 überschritt.
Zwar zahlten die beiden vorgestellten US-amerikanischen Aktien auch in dieser Zeit unverändert ihre Dividenden. Den vorübergehenden Kurseinbruch hat das aber höchstens abgemildert. Zudem ist die Schwankungsbreite des Aktienkurses im Gegensatz zu defensiven Aktien vergleichsweise hoch.
Risiken sind überschaubar
Dennoch sind die Risiken im Allgemeinen recht überschaubar. Es handelt sich um einen Markt, in den man nicht schnell eindringen kann. Das heißt also, dass das Geschäftsmodell der etablierten Firmen nicht durch plötzliche Konkurrenz bedroht ist. Denn bevor ein Unternehmen Bausand abbauen und verkaufen kann, muss eine gewisse eigene Infrastruktur errichtet werden.
Bausand ist auch nicht substituierbar. Das bedeutet, kann Quarzsand nicht einfach digitalisieren und damit ersetzen werden. Zumindest gilt das noch. Ein Risiko wäre, wenn es jemandem gelänge, eine Alternative zu Bausand zu entwickeln. Einigen Kreisen zufolge arbeitet HeidelbergCement bereits daran.
- Kurs von Sand Aktien sind volatil
- Nachfrage für Sand und Kies unterliegt auch saisonalen Schwankungen
- Risiken sind im Allgemeinen jedoch überschaubar
- Sand ist nicht durch eine digitale Version ersetzbar
Infrastruktur Aktien: Was alles für den Bau benötigt wird
Wer davon ausgeht, dass der weltweite Bauboom vorangeht, muss nicht zwangsläufig in Sand Aktien investieren. Möglich wäre auch ein Investment in andere Rohstoff Aktien wie in Kobalt Aktien oder in Unternehmen, die die Geräte für die Baubranche oder den Abbau von Rohstoffen herstellen. Oder auch Aktien von nachhaltigen Bauunternehmen wie zum Beispiel die Steico Aktie.
Interessante Aktien aus dem Segment Baumaschinen wären:
Sandpreis Prognose
Noch ein kurzer Blick auf den Sandpreis. Denn das ist der wichtigste Indikator für die weitere Entwicklung von Sand Aktien. Steigt der Preis für Bau- und Quarzsand, dann ist das für die Unternehmen eine gute Nachricht.
Quelle: Statista;
Die Infografik endet zwar im Jahr 2017, aber allein die Preise der vorgestellten Sand Aktien zeigen, dass der Trend ungebrochen ist. Von dem her gehen Experten davon aus, dass der Sandpreis auch in Zukunft weiter steigen wird.
Das liegt nicht nur daran, dass die Nachfrage nach Quarzsand weiterhin groß ist, sondern auch, dass Rohstoffe nicht in beliebiger Menge zur Verfügung steht, Bausand immer schwieriger abgebaut werden kann und es momentan keine echte Alternative dazu gibt.
Abgesehen von den Infrastrukturprojekten, gibt es auch Länder, die aus Prestigegründen enorme Mengen Sand benötigen. Als Beispiel seien hier die Inseln vor Dubai genannt.
Die aufgeschütteten Inseln vor Dubai haben über 1 Milliarde Tonne Sand benötigt
Auch die Öl-Fracking Industrie in den USA benötigt diesen Sand. Und zu guter Letzt gibt es auch sehr große Infrastrukturprojekte wie die neue Seidenstraße zwischen China und Europa. Abgesehen von Straßen werden dort auch Flughäfen, Häfen, Eisenbahnlinien und viele Gebäude errichtet. Für all das wird dabei Beton benötigt.
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Die Branche Sand und Kies ist für viele Anleger wenig „sexy“. Kryptowährungen, Tech-Unternehmen oder Graphene Aktien, wie zum Beispiel die First Graphene Aktie, sprechen viele private Anleger schon eher an. Auf der anderen Seite sind gerade langweilige Geschäftsmodelle oft auch solide.
Anleger, die sich Sand Aktien ins Depot legen, können vom weiteren globalen Bauboom profitieren. Bis jetzt gibt es keine echte Alternative zu Quarzsand. Teilweise arbeiten die Sand-Werke bereits am Limit und die Abnehmer müssen sich auf lange Wartezeiten einstellen.
Auf der anderen Seite werden nur vergleichsweise spärlich Dividenden ausgeschüttet. Sand Aktien eignen sich daher weniger für Einkommensinvestoren, sondern eher für langfristig orientierte Anleger, die zwar in solide Geschäftsmodelle investieren möchten, aber dafür bereit sind, für lange Zeit auf ihr Kapital zu verzichten.
Bilderquellen:
- shutterstock.com
- www.martinmarietta.com/
- HeidelbergCement AG
- DEGIRO




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