- Tupperware Aktie bricht um rund 50 Prozent ein
- Barmittel genügen nicht mehr, um das Tagesgeschäft zu finanzieren
- Verkauf von Immobilien und Entlassungen werden geprüft
- Unternehmen verpasste die Modernisierung des Direktvertriebs
- Marke kommt oder kam bei jungen Konsumenten nicht an
Tupperware Brands Corporation (NYSE: TUP) ist ein weltweit führender Hersteller und Vermarkter von Küchen- und Haushaltsprodukten. Die Qualität spricht für sich. Dennoch: Die Tupperware Aktie kennt seit Ende 2020 nur einen Weg: gen Süden.
Die Aktie von Tupperware bricht ein/ Bilderquelle: tupperware.de
Tupperware Aktie kaufen oder nicht?
Das Unternehmen steht kurz vor der Insolvenz, wie vermutlich auch Diebold Nixdorf. Nachlassende Verkäufe, zurückgehender Umsatz und Verluste machen das Geschäft zunehmend unprofitabel. Dabei hat Tupperware nicht das erste Mal mit einem Verlust zu kämpfen. Doch dieses Mal scheint es Ernst zu sein.
Die Frage, ob Anleger Tupperware Aktien kaufen sollten oder nicht, ist damit fast überflüssig.
In dieser Aktien- und Unternehmensanalyse werfen wir einen genaueren Blick auf die Tupperware Aktie und bewerten das Potenzial für Anleger.
Oder, um es gleich vorwegzunehmen, wir beleuchten die Möglichkeiten für Trader, die kurzfristig von den starken Schwankungen profitieren möchten.
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Unternehmen steht vor der Insolvenz
(Stand 04/2023)
Ein Blick in die Bilanz des Unternehmens zeigt, dass Ende 2022 die kurzfristigen Verbindlichkeiten die liquiden Mittel um das 3fache übertrafen.
Das an sich ist noch kein Problem, solange genügend Cashflow erwirtschaftet wird. Doch daran hapert es.
CEO Miguel Fernandez äußerte sich bereits im März 2023 bei der Vorlage der aktuellen Geschäftszahlen dahin gehend, dass die wirtschaftliche Situation des Unternehmens nicht verbessert werden konnte.
Der Jahresbericht konnte nicht rechtzeitig eingereicht werden. Das wiederum verstößt gegen Kreditvereinbarungen.
Die New York Stock Exchange (NYSE) warnte das Unternehmen zudem, die Tupperware Aktie zu delisten, also von der Börse zu nehmen. Tupperwaren muss nun innerhalb der nächsten Monate die erforderlichen Unterlagen einreichen, sonst droht richtig Ärger.
Tupperware hat laut der FAZ Finanzberater angeheuert, die indessen frische Geldquellen erschließen sollen.
Das ist der aktuelle Tupperware Aktienchart:
Die Tupperparty ist vorbei
Tupperpartys sind nicht nur ein geselliges Event, sondern auch ein cleveres Vertriebskonzept. Die Gastgeberin oder der Gastgeber erhält nämlich eine Provision auf die Verkäufe, die bei der Veranstaltung getätigt werden.
Die Kaufbereitschaft in geselliger Runde größer. Gleichzeitig gibt es keine Möglichkeit, Preise zu vergleichen. Und niemand möchte sich die Blöße geben, weniger zu kaufen als der Nachbar.
- In Geselligkeiten sitzt der Geldbeutel locker
- Während der Tupperparty vergleicht niemand die Preise
- Es herrscht ein gewisser Kaufdruck in der Gemeinschaft
Das Prinzip ist so simpel wie genial: Eine Gastgeberin oder ein Gastgeber lädt Freundinnen, Freunde und Bekannte in die heimischen vier Wände ein. Dort werden die neuesten Tupperware-Kreationen präsentiert.
Die Präsentation der Tupperware-Kreation übernimmt dabei der Gastgeber selbst oder jemand anderes.
Die Gäste versammeln sich um den Esstisch, auf dem ein kunterbuntes Potpourri aus Plastikdosen in allen erdenklichen Größen, Formen und Farben zur Schau gestellt wird. Jede Dose hat ihre eigene besondere Eigenschaft – von der platzsparenden Aufbewahrung über die perfekte Salatschleuder bis hin zur mikrowellengeeigneten Lunchbox.
Während der Party unterhält die Gastgeberin oder der Gastgeber die Gäste mit witzigen Anekdoten. Dazu reicht er schmackhafte Häppchen herum, natürlich eingebettet in den vorgestellten Behältern.
In dieser lockeren Atmosphäre werden die Tupperware-Produkte angepriesen. Interessierte Gäste können diese direkt vor Ort bestellen.
So verwandelt sich ein gemütliches Beisammensein in eine lukrative Geschäftsgelegenheit, bei der jeder gewinnt. Die Gäste erhalten nützliche Haushaltshelfer, und die Gastgeberin oder der Gastgeber kann sich über zusätzliches Einkommen freuen.
Diese Art des Direktvertriebs hat sich als überaus erfolgreich erwiesen. Tupperpartys sind mittlerweile in vielen Ländern ein fester Bestandteil der Haushaltswaren-Kultur. Doch die Tupperparty scheint nun vorbei zu sein.
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Mit mehr als 70 Jahren Erfahrung in der Branche hat sich das Unternehmen dank seiner innovativen Produkte und dem einzigartigen Direktvertriebsmodell einen Namen gemacht.
Tupperware ist ein weltbekanntes Unternehmen, das sich auf die Herstellung und den Vertrieb von hochwertigen Kunststoffbehältern für die Aufbewahrung von Lebensmitteln spezialisiert hat.
Gegründet im Jahr 1946 von Earl Silas Tupper, revolutionierte das Unternehmen den Haushaltswarenmarkt mit seinen innovativen, luftdichten und langlebigen Frischhaltebehältern.
Ein weiteres herausragendes Merkmal von Tupperware ist das erfolgreiche Vertriebsmodell. Es setzt auf den Direktverkauf durch unabhängige Beraterinnen und Berater.
Tupperware kann auf eine lange Firmenhistorie zurückblicken/ Bilderquelle: tupperware.de
Im Mittelpunkt stehen dabei Tupperpartys, bei denen Gastgeberinnen und Gastgeber Freunde und Bekannte einladen, um Tupperware-Produkte in einem geselligen Rahmen vorzustellen.
Diese Art des Vertriebs war genial. In geselliger Runde sitzt der Geldbeutel einfach lockerer.
Diese Art des Verkaufs hat es Tupperware ermöglicht, eine starke globale Präsenz aufzubauen und Millionen von zufriedenen Kunden zu gewinnen.
Doch es fand keine Weiterentwicklung statt. Die Zielgruppe, vornehmlich Frauen, hat heutzutage einfach keine Zeit mehr, zu Tupperpartys zu gehen.
Der zunehmende Vertrieb von Konkurrenzprodukten über das Internet und die Coronakrise haben dem Unternehmen, was auch am Kursverlauf der Tupperware Aktie deutlich wird, dann den Todesstoß versetzt.
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Umsätze seit Jahren rückläufig
Ein erster Blick auf die langfristige Entwicklung der Umsätze und Gewinne zeigt, wo das Problem liegt:
Quelle: aktie.traderfox.com
Den Höhepunkt erlebte das Unternehmen im Jahr 2013. Seitdem sinken Umsatz und Gewinn kontinuierlich.
Erst fielen die Umsätze. Im Anschluss schrumpften auch die Gewinne. Eine Möglichkeit, um hier aus der Krise zu kommen, scheint derzeit nicht gegeben.
Dabei begann der Niedergang nicht erst mit der Coronakrise, in der keine klassischen Tupperpartys mehr möglich waren.
Das Unternehmen hat es nicht geschafft, die Vertriebsmethode weiterzuentwickeln. Auch wenn der Verkauf übers Internet erfolgte, so gab es nicht den gewünschten Durchbruch.
Dabei liegt es nicht unbedingt am Vertriebsmodell an sich. Andere Unternehmen haben es geschafft, sich durch die Coronakrise zu manövrieren und sich gestärkt daraus hervorgegangen.
Doch Tupperware scheint die Transformation verpasst zu haben. Die Quittung erhalten sie jetzt.
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Um aus der Krise zu kommen, wäre im ersten Schritt die Erschließung neuer Geldquellen oder liquider Mittel essenziell.
Dazu veräußern Unternehmen häufig ihr sogenanntes Tafelsilber. Doch über sowas verfügt Tupperware nicht.
Es gibt zwar einige Immobilien. Doch der Verkauf von Immobilien geht nicht über Nacht. Hinzukommt, dass zahlungswillige Käufer im Allgemeinen derzeit eher Mangelware sind.
Wer dann auch noch weiß, dass sich Tupperware in einer prekären Situation nutzt und auf den Verkauf angewiesen ist, wird entsprechend zu seinen Gunsten verhandeln wollen.
Und außerdem verfügt das Unternehmen nicht über einen reichen Schatz an Immobilien.
Stellen streichen wäre eine weitere Möglichkeit. Doch dadurch werden nur Kosten reduziert. Das senkt den Druck auf die Liquidität. Doch frisches Geld kommt dadurch auch nicht ins Unternehmen.
Wir gehen daher davon aus, dass die Tupperware Aktie weiter im Sinkflug verbleiben wird. Kurzzeitige Ausbrüche sind dabei jederzeit möglich. Sie sollten jedoch nicht als neuer Hoffnungsschimmer gesehen werden.
Tupperware ist bereit einige Immobilien zu verkaufen/ Bilderquelle: tupperware.de
Tupperware Aktie: Prognose
Der weitere Kursverlauf der Tupperware Aktie steht und fällt mit den Nachrichten. Gelingt es dem Unternehmen, Kapital für den operativen Betrieb zu beschaffen und kann es Anleger überzeugen, so könnte der Aktienkurs rasant steigen.
Überzeugungsarbeit wäre auch für die langfristige Perspektive wichtig. Denn Mittelbeschaffung für das operative Geschäft wäre nur ein kurzer Trost.
Tupperware müsste einen Plan vorlegen, wie es trotz der schwierigen Umstände den Turnaround schaffen will. Ob das aber überhaupt noch möglich ist? Das darf bezweifelt werden.
In solchen Phasen ergeben sich für Trader allerdings hervorragende Möglichkeiten. Aktien von Unternehmen, die kurz vor der Insolvenz stehen, erfahren nicht selten eine extrem hohe Volatilität.
Und genau das ermöglicht schnelle und profitable Trades. Allerdings gilt es zu beachten, dass es natürlich genauso schnell wieder bergab mit der Tupperware Aktie gehen kann.
Wer mit CFDs handelt, kann selbstverständlich auch von fallenden Kursen profitieren. Trader sollten jedoch auch auf die Spreads achten! Daher nur zu den US-Handelszeiten traden, wenn die Liquidität in der Aktie am größten ist.
Doch man muss sich auskennen mit solchen Märkten. Blind drauflos handeln und schauen, welche Tupperware News gerade über den Ticker laufen, bringt nicht viel.
Die Chartanalyse ist dabei ebenfalls ein probates Mittel, um Kursziele zu bestimmen und ein Ausstiegsszenario zu definieren, wenn es nicht so läuft wie erwartet.
Derzeit warten Händler auf neue Nachrichten, was die Tupperware Aktie anbelangt. Wir müssen abwarten, was diese bringen.
Auch wenn der Kurs aktuell (Stand Mitte April 2023) um die 1,25 bis 1,27 Euro steht, sind weiter fallende Notierungen denkbar.
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- Tupperware hat den Trend zur Digitalisierung und geänderter Kundenansprache verpasst
- Das Unternehmen steht kurz vor der Insolvenz, das bedeutet, es verfügt nicht über ausreichend liquide Mittel, um den operativen Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten
- Tafelsilber, welches veräußert werden könnte, um Geld in die Kassen zu spülen, ist nur bedingt vorhanden
- Das Streichen von Stellen würde auch nur etwas den Druck auf die Liquidität nehmen, aber kein frisches Kapital einbringen
- Zudem entfalten diese Maßnahmen nicht auf Sicht von wenigen Tagen oder Wochen ihre Wirkung
- Dennoch könnte der Geschäftsbetrieb noch eine Weile aufrechterhalten werden, wenn sich neue Geldquellen auftun
- Auch eine Übernahme durch einen Konkurrenten oder Investor ist denkbar
Bilderquelle:
- tupperware.com




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