Mister Spex Aktie nach dem Börsengang kaufen?

Jeden Monat ein neuer Börsengang an der Deutschen Börse? Der Synlab Börsengang war im April. Im Mai konnten Anleger erstmals SUSE Aktien kaufen. Im Juni gingen About You und Bike24 an die Börse.

Und jetzt im Juli, mitten in der Sommersaison, konnten sich Anleger am Mister Spex IPO beteiligen.

  • Mister Spex IPO mit durchwachsenem Erfolg; die Zuteilung erfolgte in der Mitte der Preisspanne.
  • Anleger die Mister Spex Aktien kaufen wollen, sollten sich genau mit dem Unternehmen und den Aussichten beschäftigen.
  • Unterm Strich macht Mister Spex immer noch Verluste, allerdings sollten Investoren genauer hinschauen.
  • Nach 180 Tagen könnte es zu einem kurzzeitigen Abverkauf der Mister Spex Aktie kommen (dann ist die Sperrfrist vorbei).
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Geschäftsmodell von Mister Spex

Mister Spex ist in der Optiker-Branche tätig. Das Unternehmen verkauft Brillen, Sonnenbrillen, Kontaktlinsen und alles was damit in Verbindung steht.

Das Geschäftsmodell ist dabei eher als defensiv einzuschätzen. Die Nachfrage nach Brillen und Sehhilfen ist nicht von der Konjunktur abhängig. Wenn eine Person eine Sehhilfe benötigt, dann wird sie gekauft, unabhängig von der allgemeinen Wirtschaftslage.

Zudem sind die Umsätze einigermaßen kalkulierbar. Das bedeutet, dass die Gesamtnachfrage vonseiten der Verbraucher nicht sprunghaft steigt oder fällt.

Den Trend von E-Commerce und Digitalisierung hat Mister Spex bis dato gut aufgegriffen. Das Unternehmen verbindet somit defensive Branche mit Wachstumscharakter.

Das bedeutet aber nicht automatisch, dass der Kauf von Mister Spex Aktien empfehlenswert ist. Was von der Mister Spex Aktie zu halte ist, wird nun im Folgenden genauer erklärt.

Mister Spex Aktie

Foto: stephan-roehl.de

Wie verlief der Mister Spex IPO?

Der Mister Spex Börsengang wurde am Freitag, dem 02. Juli 2021, erfolgreich durchgeführt. Der Ausgabepreis einer Mister Spex Aktie lag bei 25 Euro. An der Börse betrug der erste Kurs zu dem die Aktien notierten 25,38 Euro und lag damit leicht über dem Zeichnungskurs.

Insgesamt wurden circa 15 Millionen Aktien verkauft. 9,8 Millionen Mister Spex Aktien stammten dabei aus einer Kapitalerhöhung. Die Erlöse aus der Kapitalerhöhung, rund 245 Millionen Euro, fließen direkt dem Unternehmen in die Kassen.

3,3 Millionen Aktien stammten von Altaktionären. Das Geld für den Kauf dieser Aktien bekamen logischerweise die Altaktionäre und nicht das Unternehmen. Weitere 2 Millionen Papiere wurden zur Deckung von Mehrheitszuteilungen bereitgehalten.

  • 15 Millionen Aktien an die Börse gebracht
  • Ausgabepreis lag bei 25 Euro
  • Mister Spex fließen direkt 245 Millionen Euro zu
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Beim Mister Spex IPO konnten sich im Gegensatz zu vielen anderen Börsengängen im IPO Kalender auch Privatanleger beteiligen. Denn die Zeichnung war nicht nur für institutionelle Anleger offen, sondern für Jedermann.

Grundsätzlich sind Börsengänge bei denen sich auch private Anleger an der Zeichnung der neu ausgegebenen Aktien beteiligen können aber nicht automatisch besser.

Einige Experten sehen das sogar negativ. Denn es ist wesentlich einfacher Aktien an nur einige wenige Anleger zu verkaufen, als an eine große Anlegerschar. Wenn sich daher nicht genügend institutionelle Anleger finden, dann greifen Unternehmen erst im zweiten Schritt auf die privaten Anleger zurück.

Diese These belegt auch die moderate Nachfrage vonseiten der Anleger. Die Preisspanne lag zwischen 23 und 27 Euro. Der Ausgabepreis lag bei 25 Euro.

Allerdings muss das nicht in jedem Fall so sein! Es kann auch eine Strategie des Unternehmens sein, ganz bewusst auf private Anleger zu setzen. Schließlich ist ein IPO auch immer Werbung fürs Unternehmen.

Mister Spex IPO

Interessante Fakten

  • Mister Spex wurde 2007 gegründet und ist ein deutsches Unternehmen mit Sitz in Berlin
  • Im Jahre 2020 stieg die Anzahl der Neukunden um 15 Prozent auf 700.000
  • Umsatz im Jahr 2020 um 18 Prozent auf 164 Millionen Euro gestiegen
  • Laut einer Schätzung sind bis zum Jahr 2050 rund 56 Prozent aller Europäer kurzsichtig
  • Mister Spex ist Vorreiter bei der Einführung technologischer Innovationen (Online-Sehtest)
  • Omnichannel-Ansatz: Mix aus Online-Handel, eigenen Filialen und Zusammenarbeit mit Partner-Optikern
  • Größter Online-Optiker Europas
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Mister Spex Aktien jetzt kaufen?

Irgendwie scheint alles, was mit Digitalisierung zu tun hat, ein Kauf zu sein. Aber hier sollten Anleger sehr vorsichtig sein!

Generell ist Optik auf jeden Fall ein Zukunftsthema. Brillen und Kontaktlinsen sind ja nicht einfach nur Sehhilfen, sondern auch Modeaccessoires.

Mister Spex hat es geschafft, Deutschlands und Europas größter Online-Optiker zu werden. Das war in den vergangenen Jahren ein Trend, den die etablierten Firmen wie Fielmann oder Apollo Optik ein wenig verschlafen haben.

Mister Spex Börsengang

Das ist eine Leistung, die Anleger keinesfalls herunterspielen sollten! Aber reicht das, um eine Empfehlung für den Kauf der Mister Spex Aktie abzugeben?

In einer Veröffentlichung “wirbt” Mister Spex damit, dass das positiv bereinigte EBITDA im Jahr 2020 um 56 Prozent auf 7 Millionen stieg. Das unbereinigte EBITDA betrug 6 Millionen Euro und hätte sich demnach im Vergleich zu 2019 immerhin verdoppelt.

Das EBITDA ist durchaus eine Kennzahl, die im internationalen Vergleich zur Anwendung kommt. Allerdings beschreibt EBITDA das Ergebnis VOR Zinsen, Steuern, Abschreibungen und sonstigen Finanzierungsaufwendungen.

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Mister Spex Bilanz Analyse

Werfen wir jetzt einen Blick auf die Bilanz des Unternehmens:

Mister Spex Aktie kaufen

Quelle: ir.misterspex.com

Hier ist festzustellen, dass das Konzernergebnis minus 10 Millionen Euro beträgt. Im Jahr 2019 lag es bei rund minus 9 Millionen Euro.

Das bedeutet, dass Mister Spex einen Verlust von 10 Millionen bzw. 9 Millionen Euro eingefahren hat.

Denn letzten Endes muss jedes Unternehmen Zinsen, Steuern usw. auch abführen. Was zählt ist, was zum Schluss übrig bleibt.

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Mister Spex hat also in der Coronapandemie, in der Optiker-Filialen teilweise geschlossen oder zumindest nicht stark frequentiert waren, nicht geschafft, unterm Strich einen Gewinn zu erzielen.

Wenn es Mister Spex schon in Corona-Zeiten nicht geschafft hat, in der man ja fast alles digital erledigte, wie soll es dann erst danach aussehen?

Mister Spex Aktie kaufen

Fairerweise muss man an dieser Stelle natürlich anführen, dass für eine endgültige Betrachtung diese kurze Analyse nicht ausreicht. Es gilt auch herauszufinden, welche Faktoren in den nächsten Jahren auf die Bilanz einwirken.

Möglicherweise gab es auch Einmaleffekte, die dafür sorgten, dass das Konzernergebnis negativ war. Optimal wäre auch eine Betrachtung über viele Jahre hinweg. Allerdings standen uns derzeit nur die beiden letzten Jahren als Auswertung zur Verfügung.

Da Mister Spex bereits seit 2007 am Markt ist, sollte man sich als Anleger fragen, was die Gründe dafür sind, dass (immer noch) kein positives Ergebnis in der Bilanz zu sehen ist.

Ein Grund könnte die Expansion in neue Länder sein. Auch Amazon war viele Jahre nicht profitabel, weil die gesamten Erlöse in die Erweiterung und den Ausbau des Geschäfts investiert wurden.

Laut einem Bericht der Tagesschau ist Mister Spex bereits seit 2018 profitabel.

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Was hat Mister Spex mit dem Erlös aus dem Börsengang vor?

In diesem Zusammenhang ist die Frage interessant, was mit dem Geld aus dem Mister Spex Börsengang passieren soll.

Selbstverständlich hat der Vorstand eine Antwort darauf.

Der Erlös soll in zwei Sparten fließen: in die Expansion und in den Abbau von Schulden. Das ist auch meist die Standardaussage von Vorständen.

Bei der Expansion versucht Mister Spex einerseits das Online-Geschäft weiter auszubauen, unter anderem auch in anderen Ländern, andererseits setzt man auch auf eigene Filialen.

Denn mit jeder eigenen Filiale wächst im Gegensatz auch der Online-Umsatz.

Einen weiteren Teil des Erlöses will das Unternehmen in den Abbau von Verbindlichkeiten stecken. Wie groß dieser Teil ist, ist nicht ganz ersichtlich, es handelt sich wohl um einen Betrag von bis zu 35 Millionen Euro.

Mister Spex IPO

Konkurrenz Analyse

Der größte Konkurrent von Mister Spex in Deutschland als auch in Europa ist Fielmann. Fielmann ist nach wie vor der unangefochtene Platzhirsch im Optikergeschäft.

Abgesehen von Sehhilfen ist Fielmann zudem auch als Hörakustiker aktiv.

Als Anleger sollte man nicht den Fehler machen und denken, dass etablierte Unternehmen, wie eben Fielmann oder Apollo Optik, die bisher vielleicht den Trend zur Digitalisierung etwas verschlafen haben, nicht mehr aufholen können.

Schließlich ist Fielmann nicht umsonst Europas Nummer 1 in der Optikerbranche. Sie müssen also einiges richtig gemacht haben – und das seit Jahrzehnten!

Wer Vorreiter auf einem bestimmten Vertriebskanal ist, hat sowohl Vor- als auch Nachteile. Mister Spex ist Europas Marktführer im Online-Optiker-Geschäft. Das ist der Vorteil.

Der Nachteil ist, dass man auf dem Weg dahin auch Fehler gemacht hat und noch machen wird. Die Konkurrenz, wenn sie es klug anstellt, kann nun von den Fehlern lernen und es gleich von Beginn an besser machen.

Es ist ja nun nicht so, dass Fielmann die Entwicklung nicht sehen würde oder sich davor verschließt. Sie könnten genauso gut auch aufholen.

Andere Konkurrenten, die vielleicht bis jetzt noch gar nicht auf der Bildfläche sind, könnten ebenfalls noch auftauchen. Als Stichwort seien hier nur die Apple Brille oder die Google Brille genannt.

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Zusammenfassung
  • Nur wer vom Unternehmen absolut überzeugt ist und sich damit ausführlich auseinandergesetzt hat, sollte nach einem Börsengang Aktien kaufen.
  • Nach dem Mister Spex IPO hat das Unternehmen neue Herausforderungen zu meistern. Es muss sich erst noch beweisen, ob es die neue Rolle auch ausfüllt.
  • Die Konkurrenzsituation für Mister Spex ist nicht einfach. Viele Firmen aus der Branche drängen in den Online-Handel.
  • Auf der anderen Seite beweist Mister Spex auch, dass es technologisch fortschrittlich ist, wie beispielsweise durch Online-Sehtests.
  • Anleger, die Mister Spex Aktien bei der Zeichnung gekauft haben, haben eine Haltefrist von 180 Tagen. Danach könnte es zu einem kurzfristigen Abverkauf der Aktie kommen.

Bildquellen:

  • misterspex.com
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