Dass es einen Klarna IPO geben wird, ist seit einiger Zeit klar. Nur eilig scheint es die Firma nicht zu haben. Im Gespräch ist zudem, dass es keinen klassischen Börsengang im Rahmen eines IPO geben wird, sondern ein Direktlisting. Dabei werden keine neuen Klarna Aktien ausgegeben, sondern die vorhandenen IPO Aktien an Anleger über die Börse verkauft.
Das Wichtigste im Überblick
- Es steht noch kein Datum für ein Klarna IPO fest. Er könnte in den nächsten ein bis zwei Jahren stattfinden.
- Klarna sammelt in der Zwischenzeit weiterhin Gelder von Investoren ein.
- Ob und wann der Börsengang erfolgt, hängt nach dem Brexit unter anderem auch von der Regulierung durch die britische Regierung ab.
- Klarna bereitet sich zudem auf die Integration von staatlichen Kryptowährungen vor.
Inhaltsverzeichnis
Klarna IPO vielleicht erst im Jahr 2022 oder 2023
Noch ist es nicht sicher, ob Anleger bereits in diesem Jahr Klarna Aktien handeln können. Möglicherweise wird der Börsengang auch erst im IPO Kalender für 2022 oder sogar erst für 2023 stehen.
Das schwedische Unternehmen stellt in diesem Zusammenhang auch Forderungen an die britische Regierung. Großbritannien ist nach wie vor einer der wichtigsten Märkte für das Unternehmen.
Allerdings möchte Klarna nach dem Brexit zunächst die rechtliche Entwicklung in dem Land beobachten, bevor es einen IPO in London erwägt. Im Gespräch ist auch ein Börsengang in den USA.
In einem Interview mit Bloomberg äußerte sich ein Sprecher von Klarna wie folgt:
„Bei der Entscheidung, wo wir gelistet werden, berücksichtigen wir eine Reihe von Faktoren, darunter die Anlagekultur und die Bereitschaft zur langfristigen Perspektive, das Potenzial für eine faire Bewertung und die starke Unterstützung für den Fintech-Sektor, der in Großbritannien natürlich sehr stark ist.“
Sebastian Siemiatkowski, CEO des schwedischen Unternehmens, machte in demselben Interview zudem deutlich, dass quartalsweise Berichterstattungen, die börsennotierten Unternehmen auferlegt werden, möglicherweise die Entwicklung und Kultur des Unternehmens negativ beeinflussen könnten.
In diesem Fall liegt nämlich der Fokus von Analysten und Anlegern lediglich auf der kurzfristigen Perspektive, ohne jedoch die langfristige Entwicklung gebührend im Blick zu behalten.
Fakt ist aber, dass Klarna noch vor April 2022 eine britische Banklizenz beantragen will. Der britische Geschäftsbereich sei nach wie vor essenziell für das Unternehmen.
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Der Hintergrund für die Frage, wo der Klarna Börsengang erfolgen könnte, sind Überlegungen seitens der FCA (britische Finanzaufsicht), sogenannte BNPL-Anbieter stärker regulieren zu wollen.
BNPL steht dabei für „Buy Now, Pay Later“ – kaufe jetzt, bezahle später.
Aufgrund der Coronakrise hat die Verwendung von BNPL-Optionen in Großbritannien stark zugenommen.
Die FCA befürchtet nun, dass sich Verbraucher zu sehr verschulden könnten. Daher möchte die Behörde den BNPL-Markt stärker regulieren und beaufsichtigen.
Das wiederum wirkt auf Klarna jedoch abschreckend. Auf der anderen Seite gibt es auch Tendenzen in der aktuellen Politik, insbesondere Fintech-Unternehmen nach Großbritannien zu ziehen.
Möglicherweise könnte das auch bedeuten, dass die britische Regierung dem Zahlungsdienstleister entgegenkommt.
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Siemiatkowski mag keine Banker, sagte er gegenüber Bloomberg. Deswegen würde ein klassischer Klarna IPO auch nicht infrage kommen. Eine Vision von Klarna ist, die Bankenlandschaft zu verändern. Mehr in Richtung Verbraucherfreundlichkeit.
Ein klassischer IPO dagegen würde die Banken gegenüber den Aktionären zu stark bevorteilen und vor allem würden sie auch hervorragend daran verdienen.
Daher ist ein Direktlisting sehr wahrscheinlich. Bei einer Direktnotierung werden keine neuen Klarna Aktien im Rahmen eines IPO ausgegeben, sondern die bereits vorhandenen Papier über die Börse an interessierte Anleger verkauft.
Klarna ist das einzige europäische Unternehmen in den Global Top-10 Start-ups
Auch ein Klarna Börsengang im Rahmen eines SPAC kommt für das Unternehmen nicht infrage.
Mehr Infos dazu hier: Was ist ein SPAC?
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Klarna ist derzeit das wertvollste Start-up-Unternehmen in Europa. Gegründet wurde Klara in Schweden im Jahr 2005.
Das Unternehmen ist ein Konkurrent von Paypal. Klarna bietet für Händler den Paymentprozess an.
In der Praxis sieht das so aus, dass Klarna bei einem Einkauf durch den Kunden dem Händler das Geld überweist und Klarna mit dem Kunden die Zahlung abwickelt.
Zahlt der Kunde nicht oder zu spät, dann hat das für den Händler keine Auswirkungen mehr. Er bekommt sein Geld auf jeden Fall, vorausgesetzt natürlich, dass der Kunde die Ware nicht zurückschickt.
Kunden haben dabei 14 Tage Zeit, den Einkauf zu bezahlen. Das ist auch ein wesentlicher Vorteil gegenüber Paypal.
Darüber hinaus bietet Klarna zudem Finanzierungsmöglichkeiten an, bei denen Kunden den Einkauf zwischen 6 und 24 Monate finanzieren können.
Geld verdient Klarna an den Transaktionsgebühren durch die Händler. Aber auch Zinsen (bei Finanzierungen) sowie an weiteren Gebühren, falls Kunden zu spät zahlen.
Factsheet zu Klarna
Sollte ich Klarna Aktien kaufen?
Noch können Anleger keine Klarna Aktien kaufen, wie es zum Beispiel bei Square der Fall ist. Aber wenn es soweit ist, wird die Frage sicher aufkommen.
Da Klarna noch nicht an der Börse notiert ist, erhalten Anleger auch keine detaillierten Finanzkennzahlen zum Unternehmen. Das macht eine Bewertung schwieriger.
Um dennoch abschätzen zu können, ob es sinnvoll sein kann, Klarna Aktien zu kaufen, können Anleger auf zwei Aspekte zurückgreifen:
- Bisherige Investoren und Bewertungen
- Analyse von Konkurrenten und Einschätzung des Marktes
Bisherige Investoren & Bewertung von Klarna
Klarna konnte bisher eine ganze Reihe von Finanzierungsrunden erfolgreich absolvieren.
Im September 2020 sammelte das Unternehmen 650 Millionen Dollar ein. In diesem Zuge stieg die Bewertung des Unternehmens auf etwa 10 Milliarden Dollar.
Im März 2021 konnte Klarna sogar eine Milliarde Dollar einsammeln. Der Unternehmenswert stieg auf 31 Milliarden Dollar.
Anfang Juni konnte Klarna nochmals 639 Millionen Dollar in einer Finanzierungsrunde einsammeln. Die Bewertung stieg auf über 45 Milliarden Dollar.
Der vielleicht bekannteste Investor Klarna’s ist Snoop Dogg, der auch als Aushängeschild für das Unternehmen gilt.
Noch liegt Paypal vor Klarna. Quelle: Statista
Vergleich Klarna mit der Konkurrenz
Da nicht detaillierte Finanzdaten von Klarna vorliegen, ist ein Vergleich mit Konkurrenten nur eingeschränkt möglich.
Auf jeden Fall ist Klarna in Bezug auf die Anzahl der Nutzer nach Paypal auf Platz 2, was Einiges über das Unternehmen aussagt.
Bei der Frage, ob ein Anleger später einmal Klarna Aktien kaufen sollte, könnte ein Vergleich mit dem Aktienkurs von Paypal hilfreich sein. E-Payment-Lösungen boomen nicht erst seit Corona.
Aber die Coronapandemie hat die Entwicklung noch mal deutlich beschleunigt. Zudem ist Klarna im Gegensatz zu Paypal eine wesentlich emotionalere Marke.
Studien zeigen, dass 90 Prozent der Kaufentscheidungen auch auf emotionalen Gründen basieren. Wenn wir dieses Prinzip bei der Auswahl der Zahlungsmethode übertragen, könnte Klarna einen deutlichen Vorteil gegenüber Paypal erlangen.
Zudem ermöglicht Klarna auch Zahlungen mit Google Pay und Apple Pay. Dass auch Zahlungen auf Raten, sprich Finanzierungen, möglich sind, wurde ebenfalls bereits erwähnt.
All das sind Vorteile gegenüber Paypal, dem derzeit größten Konkurrenten von Klarna.
Ein weiterer Konkurrent von Klarna ist Stripe. Ein Stripe Börsengang war ebenfalls im Gespräch, aber hier gibt es auch noch keine genauen Daten. Vermutlich wird dieser ebenfalls frühestens im Jahr 2022 stattfinden.
- Noch können Anleger keine Klarna Aktien kaufen
- Vorstand denkt aktuell nicht über einen Klarna IPO nach
- Denkbar ist ein Börsengang über einen DPO, also einer Direktplatzierung
- Bei der Bewertung der Klarna Aktie können bisherigen Investitionen sowie die Konkurrenzsituation berücksichtigt werden
- Berücksichtigung von Kryptowährungen in Zukunft könnte ebenfalls sehr interessant werden
Bildquellen:
- Klarna




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