Entertainment-Aktien: Wie sicher sind sie?

Entertainment-Aktien wie die Netflix Aktie gehören zu den bisherigen Profiteuren der Corona-Krise. Nicht zuletzt die guten Quartalszahlen bescherten dem Wertpapier ein neues Allzeithoch. Doch kann sich das Unternehmen auch nach der Krise behaupten?

Daran gibt es begründete Zweifel: So erkauft sich der kalifornische Streaming-Dienst seine starken Zuwächse nicht zuletzt mit einem wachsenden Schuldenberg. Zugleich haben Apple, Disney und HBO die Streaming-Wars ausgerufen und die Menschen werden nicht dauerhaft gezwungen sein, ihre Freizeit zuhause zu verbringen. Wir sagen Ihnen, wie gut die Chancen für die Netflix-Aktie derzeit stehen!

  • Netflix ist unumstrittener Marktführer
  • Viele Entertainment-Aktien profitieren von der Krise
  • Netflix mit enormem Wachstum und hohen Schulden
  • Fokus auf Eigenproduktion

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Warum laufen Entertainment Aktien derzeit so gut?

Die meisten Streaming-Anbieter haben im ersten Quartal 2020 einen deutlichen Zuwachs von Abonnements verzeichnen können. Grund dafür sind die Maßnahmen für einen besseren Umgang mit der Pandemie, die dazu führen, dass Menschen weltweit weitaus mehr Zeit zuhause verbringen. Dadurch wird Video-Streaming zu einer der wichtigsten Freizeitbeschäftigung vieler Menschen.

Das führt zu erstaunlichen Zuwächsen, die in der Branche ohne Krise so nicht erwartbar gewesen wären. So können die bekanntesten Streaming-Anbieter teilweise eine Verdoppelung ihrer Neukundenanzahl bei den Abonnements verzeichnen. Seit dem 18. März 2020 konnten die Videodienste nach einer Studie von JustWatch demnach die folgenden Steigerungen verzeichnen:

  • Netflix: Anstatt sieben Millionen Neukunden 15,8 Millionen
  • Joyn/Maxdome: 148 %
  • Prime Video: 144 %
  • Sky: 190 %

Auch Disney+ hat einen sehr günstigen Zeitpunkt für den Launch erwischt: Schon nach vier Wochen ist das Unternehmen auf einem Viertel des Netflix-Volumens. Relevant ist dieser Vergleich nicht zuletzt deswegen, weil Disney-Filme zuvor Bestandteil des Angebots von Netflix waren.

Die Branche hat also zumindest bislang keinen Grund, wegen der Corona-Krise zu verzweifeln, im Gegenteil zählt sie aktuell eher zu den Gewinnern. Zugleich ist es auch für die Streaming-Dienste aktuell eine komplizierte Situation: Neukunden gewinnen sie sogar, ohne viel in Werbung zu investieren. Allerdings ist diese Entwicklung möglicherweise nicht nachhaltig. Zudem könnten Konkurrenten wichtige Marktanteile gewinnen.

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Ist diese Entwicklung nachhaltig?

Die Branche scheint also unter der Pandemie nicht allzu stark zu leiden. Auf der anderen Seite stellt sich die Frage, ob sie von diesen Zuwächsen auch dauerhaft profitieren können. Letztlich wäre nur dann ein Investment in Entertainment-Aktien zum jetzigen Zeitpunkt tatsächlich sinnvoll.

Grundsätzlich ist es durchaus nicht unwahrscheinlich, dass Ausgangsbeschränkungen mittelfristig bestehen bleiben. Viele Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Pandemie die Welt bis zu zwei weiteren Jahren in Atem hält. Dementsprechend würde voraussichtlich auch VoD so lange im Trend bleiben.

Danach gibt es jedoch wenig Grund anzunehmen, dass die Branche weiterhin so umfangreich genutzt wird. Viele Kunden, die sich jetzt für die Videodienste entscheiden haben, werden langfristig nicht Kunde bleiben, sondern stattdessen wieder ausgehen, Sport treiben oder sich abends mit Freunden treffen.

Ein weiteres Risiko bei Entertainment-Aktien ist zudem die Tatsache, dass es derzeit sehr schwierig ist, neue Filme und Serien zu drehen. Netflix hat deswegen bereits den Test von neuen Serien und Formaten zurückgestellt. Letztlich könnte der Dreh-Stop natürlich dazu führen, dass VoD-Anbieter zunehmend unattraktiv werden und die zuvor geworbenen Neukunden verlieren. Aktuell Inhalte zu bieten, ist für viele Kunden besonders wichtig und einer der entscheidenden Gründe dafür, überhaupt ein solches Angebot zu buchen. Dabei spielt ebenfalls eine wichtige Rolle, dass viele Kinostarts verschoben werden und somit auch bereits fertige Produktionen anderer Anbieter erst später ihren Weg in das Programm der VoD-Anbieter finden werden.

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Netflix Aktie: Wie hat sie sich in der Vergangenheit und in der Krise entwickelt?

Die Netflix-Aktie gibt es an der Börse seit Mai 2002. Seitdem hat sich das Wertpapier im Großen und Ganzen sehr positiv entwickelt. Natürlich sind dabei auch ein paar Schwächephasen aufgetreten. So gab es beispielsweise Anfang 2012 eine deutliche Korrektur des Kurses. Auch 2016 ergaben sich gute Möglichkeiten zum Nachkauf. 2018 erreichte die Aktie mit mehr als 354 Euro einen vorläufigen Höhepunkt. Dieser wurde allerdings durch eine sehr deutliche Korrektur 2019 gefolgt, bei der die Aktie rund ein Drittel ihres Wertes verlor.

Die Aktie erholte sich jedoch recht schnell wieder und konnte im Februar 2020 ihr bislang höchstes Niveau wieder erreichen. Die Corona-Pandemie traf das Unternehmen jedoch anfangs ebenfalls vergleichsweise deutlich. Mitte März brach der Kurs auf unter 300 Euro ein und blieb unter dieser Marke auch ein paar Tage. Grund dafür war der generell Kursrutsch an den US-Börsen, allerdings auch negative Schlagzeilen aufgrund der Drehstopps von bestehenden Projekten.

Die Netflix-Aktie konnte sich im Gegensatz zu vielen Konkurrenten allerdings vergleichsweise schnell wieder erholen. Grund dafür war nicht zuletzt, dass Netflix als typische Stay-at-home-Aktie gilt. Dass Netflix von der Pandemie durch einen Neukundenzuwachs profitieren würde, zeichnete sich schnell ab.

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Ist Netflix eine Geldverbrennungsmaschine?

Die Netflix Aktie ist unter Anlegern grundsätzlich nicht völlig unumstritten. Grund dafür ist nicht zuletzt, dass das Unternehmen noch sehr jung ist und auf Wachstum konzentriert ist. Das führt dazu, dass Netflix in der Vergangenheit mehrfach neues Kapital benötigt hat, obwohl es dem Unternehmen eigentlich schon gut geht und es durchaus in der Lage ist, einen Gewinn zu erzielen. Die Kosten für Neuinvestitionen übersteigen jedoch den Gewinn in den letzten Jahren erheblich. Das hat Journalisten zuletzt sogar dazu verleitet, Netflix als „Geldverbrennungsmaschine“ zu bezeichnen.

Hintergrund ist, dass Netflix sich während der Corona-Pandemie eine Milliarde US-Dollar durch vorrangige Schuldverschreibungen zu erlösen. Der Konzern machte zu den genauen Bedingungen allerdings noch keine konkreten Aussagen. Das Geld soll laut Netflix in „allgemeine Unternehmenszwecke“ fließen. Möglich sind demnach:

  • Produktion und Entwicklung
  • Kapitalausgaben und Investitionen
  • Akquisitionen

Allerdings wurde zeitgleich auch das Produktionsbudget noch einmal deutlich erhöht. 2020 will Netflix 17 Milliarden US-Dollar in Produktionen fließen lassen – rund 1,7 Milliarden US-Dollar mehr als im Vorjahr.

Die Anleger nahmen die Nachrichten rund um Finanzierung und Kundenzuwachs grundsätzlich sehr positiv auf. So zahlen Anleger für die Aktie mit 426,70 US-Dollar (Netflix Aktie NASDAQ-Kurs vom 22.04.2020) rund 1,25 Prozent mehr als noch am Vortag.

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Netflix Aktie News: Welche Pläne hat Netflix?

Netflix ist im Vergleich zur Konkurrenz von Amazon, Apple oder potenziell auch Google ein eher kleines Unternehmen. Es muss stetig wachsen, um nicht letztlich zu einem Übernahmekandidaten zu werden. Dementsprechend liegt auch in der Neukundengewinnung weiterhin ein Fokus des Unternehmens.

Netflix plant deswegen nicht zuletzt, die Anzahl an qualitativ hochwertigen Eigenproduktionen weiter zu steigern und so den Vorsprung vor der Konkurrenz zu behalten. Nur so ist das Alleinstellungsmerkmal wesentlich genug.

Im Bereich der Eigenproduktionen ist Netflix erst seit März 2011 aktiv. Seitdem haben die Kalifornier einige erfolgreiche Serien und Filme entwickelt. Dabei versucht Netflix in vielen Fällen eine hohe Qualität zu erreichen. Schon ab 2013 konnte der Konzern beispielsweise mit der Eigenproduktion „House of Cards“ viele Awards von Emmy bis hin zu den Golden Globes gewinnen. Inzwischen stehen insgesamt sogar acht Oscars im Trophäenschrank.

Teilweise hat Netflix auch Serien mit einem kleinen, aber sehr enthusiastischen Fankreis weiter produziert. Darunter beispielsweise

  • „Arrested Development “,
  • „Starwars: The Clone Wars”
  • „The Killing”

Sie alle wurden von ihren eigentlichen Produzenten abgesetzt und wurden bei Netflix fortgeführt. Außerdem dreht das Unternehmen Spin-Offs von älteren Sendungen, wie beispielsweise „Full House.“ Diese Strategie, um Neukunden zu gewinnen, ist natürlich äußerst clever.

Um die lokalen Märkte noch besser zu bespielen und sich als unverzichtbarer Teil der Filmproduktion festzusetzen, setzt Netflix zudem zunehmend auch auf lokale Produktionen. Diese werden, wenn sie nicht englischsprachig sind, meist nur in den entsprechenden Märkten angeboten und nicht international vermarktet.

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Wie gut sind die Geschäftszahlen von Netflix? Ist die Aktien einen Kauf wert?

Netflix ist nicht zuletzt davon geprägt, dass das Unternehmen zwar seinen Umsatz und seine Gewinne stetig weiterentwickeln kann, zugleich jedoch als ewiger Schuldenmacher gebrandmarkt ist. Dass dies nicht unbedingt stimmt, könnte ein Blick auf das Eigenkapital und die Eigenkapitalquote vermuten lassen:

  • 2015: 19,69 %
  • 2017: 33,67 %
  • 2019: 44,73 %

Die Eigenkapitalquote wächst also wie auch das Eigenkapital (von 2,2 Milliarden US-Dollar 2015 auf 7,5 Milliarden US-Dollar 2019) an. Die Gesamtverbindlichkeiten stiegen im selben Zeitraum allerdings auch von knapp acht Milliarden US-Dollar auf mehr als 26 Milliarden US-Dollar an. Sowohl Kritiker als auch Befürworter dieser Taktik haben also Argumente, mit denen sie ihre Meinung unterfüttern können.

Die Netflix-Aktie ist also inzwischen mit deutlich höheren Langzeitverbindlichkeiten belastet als noch vor einigen Jahren. Zugleich steigen Umsatz und Gewinn jedoch durchaus auf einem Niveau, das viele Anleger freuen dürfte. So ist der Umsatz von 6,78 Milliarden US-Dollar im Jahr 2015 auf 20,15 Milliarden US-Dollar im Jahr 2019 gewachsen. Das entspricht einem durchschnittlichen Wachstum von mehr als 30 % pro Jahr. Der Umsatz betrug 2019 also über 20 Milliarden US-Dollar.

Und auch beim Gewinn konnte die Netflix-Aktie erheblich zulegen. Waren es 2015 noch 30 Cent (US-Dollar), die der Konzern je Aktie erwirtschaften konnte, sind es 2019 gleich 4,26 US-Dollar. Das entspricht einem Gewinn von mehr als 2 Milliarden US-Dollar.

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Die größten Netflix-Konkurrenten: Disney+

Disney+ ist der neuste Konkurrent von Netflix und gerade im Bereich der Kinderfilme und -serien der wohl schärfste. Lange Zeit waren die Produktionen von Disney im Netflix-Programm. Dies hat sich jedoch zu Beginn 2020 geändert, nachdem Disney schon mit einiger Vorlaufzeit angekündigt hatte, seine Serien und Filme selbst in einem eigenen Streaming-Dienst vertreiben zu wollen.

Disney hat durch die Corona-Pandemie durchaus einige Probleme:

  • Filmdrehs pausieren
  • Filmstarts werden verschoben
  • Freizeitparks sind geschlossen

Entsprechend deutlich ist der Einbruch bei den Einnahmen, die der Konzern gerade erlebt. Viele der Kosten laufen allerdings unbegrenzt weiter, sodass Walt Disney durchaus relativ stark von der Krise getroffen wird.

Das schlägt sich allerdings auch an der Börse nieder: Die Disney Aktie bleibt mit um die 100 US-Dollar vergleichsweise stabil, nachdem sie Ende März einen recht großen Einbruch erleben musste. Im Vergleich zum Jahresbeginn hat der Kurs allerdings selbst jetzt auf diesem recht stabilen Niveau um rund ein Drittel nachgegeben.

Grund für die Stabilisierung ist jedoch nicht zuletzt der gute Start von Disney+. Mit dem Streaming-Dienst kann das Filmunternehmen einen Teil der Umsatzeinbrüche wieder wettmachen. Rund 50 Millionen Abonnenten kann der Streaming-Dienst bereits zählen: Das ist immerhin mehr als ein Viertel des Platzhirsches Netflix und Zeichen eines hervorragenden Starts. Branchenbeobachter gehen zudem davon aus, dass rund 100 Millionen Kunden auf absehbarer Zeit durchaus realistisch sind.

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Setzt sich der Trend zur eigenen Vermarktung fort?

Eine der größten Herausforderungen könnte für Netflix in Zukunft sein, dass die Konkurrenz insgesamt größer wird, weil immer mehr Produktionsfirmen ihren eigenen Streaming-Dienst zur Vermarktung nutzen werden. So wird 2020 das Jahr der großen Neustarts werden:

  • HBO Max
  • Apple TV Plus
  • Disney+

Auf der einen Seite hat Netflix dabei das Problem der Lizenzierung. Als bekannt wurde, dass Disney seinen eigenen Dienst gründet und Netflix die Rechte verliert, brach die Netflix Aktie deutlich ein. Zudem wird die Konkurrenz zukünftig größer werden. Apple TV Plus startet mit hochwertig wirkenden Eigenproduktionen seinen eigenen Streaming-Dienst. Dabei soll das Abo teilweise gemeinsam mit den Geräten verkauft werden, was natürlich die Neukundengewinnung beschleunigen wird.

Und auch HBO, bekannt für einige der hochwertigsten und beliebtesten Serienproduktionen von „Game of Thrones“ bis hin zu „Tschernobyl“ und „The Last of Us“ startet mit HBO Max einen eigenen Streaming-Dienst. Das doppelte Problem für Netflix: Warner Brothers kooperiert mit dem Dienst, was Netflix erneut Lizenzen kostet. So hat Netflix beispielsweise die beliebte Sitcom Friends aus dem Programm genommen.

Marktbeobachter reden sogar von „Streamingwars“ und gehen zudem davon aus, dass Netflix stark darunter leiden wird. Gerade der hohe Schuldenanteil des Unternehmens soll so zu einem unkalkulierbaren Risiko werden. Zugleich ist dies jedoch auch die einzige Chance, die Netflix hat: Sich endgültig als Anbieter hochwertiger und sehenswerte Inhalte auf dem Markt zu positionieren und entsprechend viel Geld in eigene Inhalte zu investieren. Nur so kann sich Netflix in diesen geänderten Marktbedingungen behaupten.

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Die größten Netflix-Konkurrenten: Amazon, Apple und lokale Anbieter wie Sky und Maxdome/Joyn+

Außer Disney+ konkurrieren noch eine Handvoll von anderen Streaming-Diensten ernsthaft mit Netflix und können durch gute Nachrichten die Netflix-Aktie erheblich beeinflussen. Viele der Angebote sind jedoch nicht unbedingt direkt mit Netflix vergleichbar.

Bei Amazon Prime und auch bei Apple+ ist das Angebot nicht die einzige Einnahmequelle. Bei Amazon ist Prime Video zudem sogar nur ein Teil des Angebotes, das nicht zuletzt darauf abzielt, dass Kunden an den Konzern gebunden werden und den Wegfall der Versandkosten ausnutzen. Beide Dienste haben jedoch zugleich eine ungeheure Marktmacht, was die Bereitstellung von Hardware und ihre Verbreitung angeht, sodass hier in jeden Fall Vorteile liegen.

Auf der anderen Seite konkurriert Netflix in vielen Ländern auch mit lokalen Angeboten. In Deutschland wären dies beispielsweise Sky-Entertainment und Maxdome (jetzt Joyn+). Gerade diese lokalen Produkte werden jedoch vermutlich sehr stark darunter leiden, wenn mehr Produktionsfirmen ihre Inhalte selbst vermarkten. So würde beispielsweise in Deutschland die Attraktivität von Sky erheblich sinken, wenn das Unternehmen keine HBO-Serien mehr im Angebot hätte.

Auf der anderen Seite können Fernsehunternehmen wie ProSieben und Sat1 immerhin davon profitieren, dass sie eigene Inhalte produzieren und über die Streaming-Plattform gegen Gebühr zur Verfügung stellen können. Insgesamt reicht dies jedoch nicht aus, um eine ernsthafte Konkurrenz für Netflix darzustellen.

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Empfiehlt sich die Netflix-Aktie im Rahmen einer Dividendenstrategie?

Wo Depot eröffnenNetflix ist inzwischen mehr als zwanzig Jahre alt und damit kein besonders junges Unternehmen mehr. Dennoch ist der Entertainment-Anbieter in einer Branche tätig, die viele Änderungen und Wachstum notwendig macht. Das zeigt nicht zuletzt der Werdegang des Unternehmens von ein Online-Versand von DVDs bis hin zum Streaming-Dienst bis zu einem der wichtigsten Produzenten von Filmen und Serien.

Das führt dazu, dass Netflix nicht nur keine Dividende zahlt, sondern im Gegenteil noch mehr Fremdkapital anwirbt. Das Unternehmen geht damit nicht nur ein vergleichsweise hohes Risiko ein, auch viele Anleger sind von der Entwicklung in den letzten Jahren etwas enttäuscht. Letztlich werden für Schuldverschreibungen und Co. natürlich Zinsen seitens Netflix fällig, sodass sich Inhaber der Netflix Aktie von Frankfurt bis New York über die Politik ärgern.

Auf absehbare Zeit ist es dementsprechend nicht erwartbar, dass Netflix eine Dividende zahlen wird. Erst einmal muss es die gemachten Schulden abtragen. Dementsprechend können Anleger nicht damit rechnen, dass Netflix sich in näherer Zukunft zu einer Dividendenaktie entwickeln wird.

Auch unter den andere Entertainment-Aktien sind Dividendenzahler allerdings sehr selten. Apple hat im Jahr 2012 damit begonnen, die Dividendenrendite bewegte sich bislang allerdings meist unter 2 %. Amazon zahlt keine Dividende. Deutlich spendabler sind oftmals die lokalen Unternehmen. So beträgt die Dividende bei ProSiebenSat.1 Media oftmals sogar über fünf Prozent.

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Netflix Aktie: Prognose der Analysten

Netflix wurde schon vor der Corona-Krise von vielen Analysten positiv gesehen. Alle zuständigen Analysten, die den Titel in der letzten Zeit bewertet haben, gehen davon aus, dass die Aktie noch Spiel nach oben hat – und dies selbst ohne den Auftrieb durch die Corona-Krise.

So gehen alle sechs großen Analysehäuser, die den Titel 2020 bewertet haben, davon aus, dass ein Kauf sich noch lohnt. Die Netflix Aktien-Prognose wird vom Kurs bislang nur einmal überschritten: Nur RBC Capital Markets sieht die Aktie mit 420 US-Dollar bereits als zu teuer an. Dies ist nicht zuletzt deswegen sehr relevant, weil die Analyse einer der jüngsten ist und vom 17.04.2020 stammt. Dementsprechend hat sie die positiven Auswirkungen der Corona-Krise bereits erfasst.

Es gibt jedoch auch einige weitere, ebenfalls recht junge Analysen, die deutlich mehr Potential in der Netflix-Aktie sehen. So bewerten sowohl die UBS AG als auch JP Morgan Chase & Co die Aktie am 22.04.2020 mit einem Kursziel von bis zu 535 US-Dollar. Demnach wäre eine Kurssteigerung von über 25 % durchaus noch möglich.

Die anderen Analysten sind etwas verhaltener, allerdings auch nicht so aktuell. Von den anderen drei Analysehäusern sieht allerdings niemand die Netflix-Aktie über 500 US-Dollar, sondern erwarten eine Steigerung zwischen 3 und 15 %.

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Wie wird sich die Netflix-Aktie entwickeln? Zukunft hängt an vielen Faktoren

Wie sich die Netflix-Aktie in Zukunft weiterentwickeln wird, ist aktuell sicherlich nicht zuverlässig zu prognostizieren. Insgesamt gibt es aktuell zu viele mögliche Einflussmöglichkeiten. Es ist grundsätzlich nicht unwahrscheinlich, dass Netflix unter einigen Entwicklungen leiden wird, die auch mit der Corona-Krise zu tun haben. Als erstes wäre hier sicherlich der Drehstopp bei vielen Produktionen zu nennen. Zugleich ist es jedoch wahrscheinlich, dass Netflix mittelfristig noch profitieren kann.

Langfristig warten allerdings einige Herausforderungen auf das Unternehmen: So gilt Netflix aufgrund der recht hohen Verbindlichkeiten nicht unbedingt als das wirtschaftlich stabilste Unternehmen auf dem Markt. Zugleich könnte die Konkurrenz noch deutlich stärker werden. Viele sehen beispielsweise in Apple+ einen wirklichen Herausforderer für Netflix. Das gilt nicht zuletzt auch deswegen, weil Apple ganz andere Möglichkeiten des Vertriebs hat und über neu verkaufte Geräte bereits jetzt ein Neukundenoffensive gestartet hat.

Zugleich könnten wegbrechende Lizenzen ein ausgewogenes Geschäftsmodell unmöglich machen und eine Fokussierung auf die Produktion eigener Inhalte legen. Dort macht Netflix bislang einen sehr guten Job. Es ist deswegen nur folgerichtig, dass der Konzern hier investiert. Möglicherweise hat das Unternehmen die Zeichen der Zeit früh genug erkannt und ist in wenigen Jahren sogar völlig unabhängig von den Lizenzen anderer Anbieter.

Auf der anderen Seite könnte es sein, dass Netflix seine Qualität nicht halten kann, den Geschmack des Publikums nicht länger trifft oder andere Dienste schlicht erfolgreicher in der Kundenbindung sind. In diesen Fällen könnte Netflix nach und nach Marktanteile verlieren und somit seinen größten Vorteil verspielen.

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Fazit: Netflix-Aktie bleibt für Anleger und Beobachter spannend

Netflix ist derzeit einer der Profiteure der Krise und kann ein noch deutlich größeres Wachstum verzeichnen als ursprünglich prognostiziert. Für viele Interessenten ist dies Grund genug, jetzt in die Aktie einzusteigen. Tatsächlich spricht derzeit wenig dagegen. Passend zum Wachstum ist auch die Steigerung von Gewinn und Umsatz beeindruckend und durchaus auch ein Versprechen für die Zukunft.

Zugleich müssen Anleger jedoch auch beachten, dass ein Großteil dieses Wachstums mit einer enormen Steigerung der Verbindlichkeiten ermöglicht wurde. Das bedeutet nicht nur, dass Anleger auf geraume Zeit nicht damit rechnen können, dass sie eine Dividende erhalten. Zudem könnte eine Rezession und der damit einhergehende Verlust von Umsatz auch für Netflix zu einem größeren Problem werden, dass den Konzern möglicherweise sogar zum Übernahmekandidaten macht.

Ob sich ein langfristiges Investment lohnen wird, hängt nicht zuletzt davon ab, ob Netflix es schafft, zu den Gewinnern des „Streaming Wars“ zu gehören. Dabei könnte die Strategie von Netflix, zunehmend auf eigene Inhalte zu setzen, allerdings der entscheidende Erfolgsfaktor sein. Auch wenn mit Disney+, HBO+ und Apple+ gerade in Bezug auf Qualität durchaus Gegner warten, die der Streamingdienst ernstnehmen muss, macht Netflix seine Sache bislang sehr gut und überrascht regelmäßig mit neuen Hochkarätern, die natürlich gut für die Kundenbindung sind.

Bilderquelle:

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