Die Sartorius Aktie brach am Freitag, 13. Oktober 2023, um über 15 Prozent ein. Grund dafür ist, dass das Unternehmen zum wiederholten Male seine Jahresziele nach unten korrigierte.
Bis zum Handelsende konnte sich der Kurs zwar wieder etwas erholen, liegt aber immer noch mit über 13 Prozent im Vergleich zum Vortag im Minus. Damit liegt der Kurs von Sartorius auf dem Niveau von Mitte 2020, also während des Beginns Coronapandemie.
Die Prognosen für 2023 wurden entsprechend angepasst.
- Statt dem zuvor veranschlagten Umsatzrückgang im „niedrigen bis mittleren Zehner-Prozentbereich“ erwartet Sartorius nun einen Rückgang von etwa 17 Prozent.
- Des Weiteren rechnet das Unternehmen mit einer EBITDA-Marge von etwas über 28 Prozent.
- Diese Marge ist zwar ausgezeichnet. Allerdings hatte man zuvor mit 30 Prozent gerechnet.
Analysten, darunter Richard Vosser von der US-Bank JPMorgan, hatten bereits vor einer Gewinnwarnung gewarnt. Er sieht für 2023 sowie die darauffolgenden Jahre deutlich sinkende Konsensschätzungen voraus.
Auch mittelfristige Unternehmensziele werden derzeit überprüft und sollen Anfang des kommenden Jahres aktualisiert mitgeteilt werden.
Jahresbilanz und drittes Quartal unter den Erwartungen
Die negative Entwicklung macht sich auch in der Jahresbilanz bemerkbar. Die Sartorius Aktie gehört mit rund 25 Prozent Verlust zu den schwächsten Werten im deutschen Leitindex.
Die vorläufigen Daten für das dritte Quartal verdeutlichen den Trend: Ein um Wechselkurse bereinigter Umsatzrückgang von 16 Prozent auf etwa zweieinhalb Milliarden Euro sowie ein Absinken des operativen EBITDA von über einer Milliarde Euro auf 733 Millionen Euro.
Für das Gesamtjahr 2023 erhofft das Unternehmen eine Verbesserung. Sartorius erwartet ein profitables Wachstum für 2024, obgleich genauere Informationen erst im Januar verfügbar sein werden.
Sartorius Aktienkurs
Branchenexperten sehen Licht am Ende des Tunnels
Obwohl einige Analysten den Fokus auf die negativen Aspekte legen, wie Oliver Metzger von der Investmentbank Oddo BHF, der das dritte Quartal von Sartorius als sehr schwach bezeichnet, gibt es auch optimistische Stimmen:
- Odysseas Manesiotis von der Privatbank Berenberg sieht den Kurseinbruch als Chance für Investoren
- James Vane-Tempest von Jefferies weist auf intakte mittel- bis langfristige Wachstumstrends der Branche hin, trotz erwarteter Schwankungen in der Sartorius-Aktie
Die offiziellen Zahlen zu den ersten neun Monaten 2023 sollen planmäßig am 19. Oktober bekannt gegeben werden.
Zu den Herausforderungen für Sartorius zählen der nach der Pandemie die folgenden Punkte:
- weiter andauernder Lagerbestandsabbau bei Kunden
- niedrige Produktionsniveaus bei Kunden
- das entfallende Russlandgeschäft
- eine gedämpfte Investitionstätigkeit von Kunden, insbesondere in China und den USA
Der Marktausblick von Sartorius bleibt trotz der gegenwärtigen Herausforderungen „grundsätzlich positiv“. Zudem herrscht ein Optimismus vor, der auf die zukünftige Geschäftsentwicklung und Wachstumsmöglichkeiten ausgerichtet ist, trotz der Notwendigkeit, Erwartungen zu korrigieren und auf eine sich schnell verändernde globale Landschaft zu reagieren.
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