Nun herrscht also Gewissheit: Bundesfinanzminister Scholz (SPD) möchte die Finanztransaktionssteuer im Jahr 2021 einführen. Doch damit nicht genug, auch der Abgeltungssteuer soll es an den Kragen gehen. Insgesamt scheint es sich Olaf Scholz auf die Fahnen geschrieben haben, die ohnehin kaum vorhandene Aktienkultur in Deutschland vollends zu zerstören. Dazu passt auch, dass er sich 2018 auf die Frage nach seiner Geldanlage folgendermaßen geäußert hat: „Damit beschäftige ich mich kaum. Es liegt einfach auf dem Sparbuch.“ Im Folgenden werden wir analysieren, wie sich die Vorhaben des Bundesfinanzministers auf den Anleger und Trader auswirken werden und wie sich die Börsensteuer entwickelt.
+++ Update: Die Börsensteuer wurde im Jahr 2021 nicht eingeführt. Der nachfolgende Artikel dient daher zur Information, welche Vorschläge es gab (und sicher auch noch gibt) +++
Olaf Scholz möchte die Finanztransaktionssteuer unbedingt einführen
Bereits seit der weltweiten Finanzkrise vor zehn Jahren möchte die deutsche Politik eine Finanztransaktionssteuer einzuführen. Dadurch sollen zum einen die Banken an den Kosten der Krise beteiligt werden (Stichwort Bankenrettung). Zum anderen sollen neue Finanzkrisen dadurch verhindert werden, dass die Spekulation eingeschränkt wird. Die Steuer soll dabei in zehn europäischen Ländern eingeführt werden: Deutschland, Frankreich, Österreich, Belgien, Estland, Griechenland, Italien, Portugal, Slowakei, Slowenien und Spanien.
Wie sich im Folgenden zeigen wird, ist die Finanztransaktionssteuer in der Form, wie sie sich der Bundesfinanzminister vorstellt, jedoch in keinster Weise geeignet, diese Ziele auch nur im Ansatz zu erreichen. So dient als Vorbild für die neue Steuer das Modell, welches schon seit Jahren in Frankreich praktiziert wird: Nur beim Handel mit Aktien fällt eine Steuer an. Dagegen bleiben zum Beispiel Derivate und Währungsspekulationen an der Forex von der Finanztransaktionssteuer verschont. Der Steuersatz bei den Aktien wird 0,2 % des Kaufpreises betragen. Schon jetzt lässt sich daher sagen, dass der Leidtragende dieser neuen Steuer vor allem der Klein-Anleger sein wird. Denn natürlich wird die Finanztransaktionssteuer die Rendite von Aktienfonds reduzieren. Außerdem wird auch der Kauf von einzelnen Aktien durch die Steuer insgesamt unattraktiver.
Der Bundesfinanzminister ist kein Freund von Aktien
Wie bereits eingangs angedeutet, ist Bundesfinanzminister Olaf Scholz kein Freund von Aktien. Da es sich immerhin um den deutschen Finanzminister handelt, ist diese Einstellung doch sehr befremdlich. Insgesamt wirken seine Aussagen zur Vermögensanlage arrogant und naiv. Er hat dabei jedoch das Glück, dass er sich einmal keine Sorgen um seine Rente machen muss. So erhält er im Moment als Minister ein Bruttogehalt in Höhe von knapp 20.000 € pro Monat. Auch seine zukünftige Pension wird nicht von schlechten Eltern sein. Daher kann man in seiner Situation durchaus auf eine gut durchdachte Altersvorsorge verzichten.
Anders verhält es sich leider für den Großteil der deutschen Bevölkerung. Denn das deutsche Rentensystem platzt schon jetzt aus allen Nähten. In Zukunft wird sich die Situation allerdings noch weiter verschärfen. So beträgt der momentane Beitragssatz 18,6 %. Im Jahr 2040 wird sich dieser Satz aber laut aktuellen Berechnungen bereits auf 24 % erhöht haben.
Wenn man aber mehr einbezahlt, bekommt man doch hinterher bestimmt auch mehr Geld heraus? Diesen an sich logischen Gedankengang könnte man ja durchaus haben. Allerdings ist dies leider nicht der Fall. Denn aufgrund der alternden Gesellschaft in Deutschland werden zukünftig immer weniger Arbeitnehmer immer mehr Rentner versorgen müssen. Auch die Einwanderung wird leider nicht im ausreichenden Maße dabei helfen, das Schrumpfen der Gesellschaft zu verhindern.
Im Moment bekommt man als Rentner rund 46 % des Durchschnittseinkommens von Erwerbstätigen. Im Jahr 2040 reduziert sich dieser Betrag aber leider auf 39 %. Die deutsche Rentenversicherung ist daher eine denkbar schlechte Geldanlage. Umso schlimmer ist es dabei, dass dieses System von vielen Politikern seit Jahren schöngeredet wird. Dies gilt umso mehr, als dass sie selbst nicht Teil dieser großen Geldvernichtungsmaschine sind und es als Außenstehender daher sehr einfach ist, zu behaupten, dass die Renten sicher wären. Außerdem ist es sehr einfach, „Solidarität“ zu fordern, wenn man selbst nicht in das System einzahlt…
Aktien bleiben für die Altersvorsorge nahezu alternativlos
Als Arbeitnehmer ist man daher heutzutage sehr gut beraten, sich nicht ausschließlich auf die Rentenversicherung zu verlassen. So konnte man früher zum Beispiel Lebensversicherungen dazu nutzen, um langfristig Vermögen aufzubauen. Außerdem bestand die Möglichkeit, sein Geld auf einem Festgeldkonto anzulegen und dafür hohe Zinsen zu erhalten. Allerdings scheiden diese beiden Formen des Sparens bereits seit mehreren Jahren aufgrund der anhaltenden Niedrigzinspolitik aus. So muss man aktuell froh sein, wenn man bei seiner Bank oder Sparkasse keine negativen Zinsen in Rechnung gestellt bekommt. Insgesamt ist davon auszugehen, dass die Zinsen auch mittel- bis langfristig auf diesem niedrigen Niveau verharren werden. Denn die USA haben bereits wieder begonnen, die Zinsen zu senken. In Europa befinden sich die Zinsen dagegen ohnehin schon bei 0. Hier steht zu befürchten, dass man in Zukunft noch weiter mit negativen Zinsen experimentieren wird. Insgesamt sind dies sehr düstere Aussichten für die Sparer.
Daher wird man praktisch gezwungen, in Aktien zu investieren, falls man eine gewisse Rendite erzielen möchte. Beim Thema Aktien sind viele Deutsche allerdings sehr ängstlich. Symptomatisch hierfür ist wiederum, dass selbst der Finanzminister in Deutschland nichts von Aktien hält bzw. versteht. So meint auch der Bundesverband der Verbraucherzentralen (kurz vzbv), dass das Verlustrisiko bei ETFs ab 30 Jahren 0 % beträgt. Bei einem langen Anlagehorizont sind Aktien daher durchaus als sicher zu betrachten – hinzu kommen die sehr guten Renditechancen. Aus diesem Grund müsste die Politik eigentlich dafür sorgen, dass mehr Menschen in Aktien investieren und damit auch für ihr Alter vorsorgen. Allerdings wird durch die nun kommende Finanztransaktionssteuer genau das Gegenteil erreicht werden.
Als CFD Trader kann man sich hingegen freuen
So schlecht die kommende Börsensteuer für Aktionäre ist, so positiv ist sie auf der anderen Seite zum Beispiel für CFD Trader. Denn der Handel mit den beliebten „contracts for difference“ wird auch weiterhin ohne Besteuerung möglich sein. Vielleicht führt daher die Finanztransaktionssteuer sogar dazu, dass in Zukunft mehr und mehr Anleger auf CFD ausweichen werden. Es ist fraglich, ob dies von den Politikern so gewollt war.
Allerdings ist dies nicht der erste Fall einer verfehlten Politik: Ein weiteres Beispiel ist die Beschränkung der Hebel beim Handel mit CFD. So war es zum Beispiel früher möglich, bei einem Broker einen Hebel von 1 : 300 zu erhalten. Mittlerweile wurde der maximal zulässige Hebel in Europa allerdings auf 1 : 30 beschränkt. Dadurch sollen die Privatanleger geschützt werden. Allerdings hat diese Praxis dazu geführt, dass sich nunmehr auch vermehrt Privatanleger als professionelle Kunden einstufen lassen. Auf diese Weise können sie auch weiterhin höhere Hebel für ihre Trading Strategie nutzen. Allerdings hat dieser Schritt bei vielen Brokern auch Nachteile. So ist man als professioneller Kunde beispielsweise häufig nicht von der Nachschusspflicht befreit. Im Endeffekt hat daher die Intention der Politik, die Privatanleger besser zu schützen, genau den gegenteiligen Effekt erzielt.
Olaf Scholz will außerdem die Abgeltungssteuer abschaffen
Die Einführung der Finanztransaktionssteuer ist jedoch nicht das einzige Ziel von Olaf Scholz. So hat er ebenfalls vor, die Abgeltungssteuer abzuschaffen. Auch seine Koalitionspartner aus CDU und CSU scheinen dieser Idee gegenüber nicht abgeneigt zu sein. Die Abgeltungssteuer beträgt bislang 25 % und wird zum Beispiel auf Kursgewinne und Dividenden erhoben. In Zukunft soll dagegen wieder nach dem individuellen Steuersatz besteuert werden. Daher kann sich die Steuer im Extremfall auf bis zu 45 % erhöhen. Der Aktien Anleger wird somit gleich zweimal belastet:
- Der Handel von Aktien wird durch die Finanztransaktionssteuer besteuert
- Die erzielten Dividenden und Kursgewinne sollen dann zukünftig auch noch stärker besteuert werden
Wie man sieht, wird es daher für den Klein-Anleger in Zukunft richtig teuer werden.
CFD Trading auf einem gratis Demokonto ausprobieren
Wer daher nach Alternativen sucht und sich zum Beispiel für das CFD Trading interessiert, kann dies ohne Risiko und ohne Börsensteuer bei einem CFD Broker ausprobieren. Denn mittlerweile hat man bei fast allen Anbietern die Möglichkeit, ein kostenloses Demokonto zu eröffnen. Auf so einem Konto erhält man in der Regel echte Kurse zur Verfügung gestellt, wodurch sich der Handel mit CFD realitätsnah simulieren lässt. Allerdings handelt man auf einem Demokonto nicht mit echtem Geld. Vielmehr stellt einem der Broker ein virtuelles Guthaben zur Verfügung. Auf diese Weise kann man das Trading gefahrlos kennen lernen und trainieren. Wer gerne mit Aktien handelt, kann zum Beispiel auch mit Aktienindices wie dem DAX oder dem Dow Jones Index traden. Überhaupt ist es empfehlenswert, mit Indices zu handeln. Denn bei diesen laufen die Kursbewegungen in der Regel glatter ab. Außerdem kann ein ganzer Index nicht „insolvent“ gehen. Dies ist dagegen bei einem einzelnen Unternehmen anders. Insgesamt lässt sich zum Beispiel mit dem DAX oder dem amerikanischen Dow Jones Index eine durchschnittliche jährliche Rendite von knapp 7 % erzielen. Dazu kommen dann noch die Dividendenzahlungen. Man erkennt schnell, dass dies erheblich mehr ist, als auf dem „Sparbuch“. Vielleicht sollte sich auch der Bundesfinanzminister einmal mit diesen Gedanken beschäftigen.
Ein Demokonto bietet dabei auch eine gute Gelegenheit, um sich mit der Handelsplattform des Brokers auseinanderzusetzen. Außerdem kann man bei vielen Anbietern umfangreiche Schulungsangebote nutzen. Hilfreich sind dabei unserer Erfahrung nach vor allem Webinare und Videos. Hiermit gelingt es einem auch gut, Strategien für den Handel mit CFD zu entwickeln. Sobald man sich dann beim Trading auf dem Demokonto sicher fühlt, kann man den Handel auf einem Live Konto mit echtem Geld fortführen. Die Demophase dauert dabei in der Regel einen Monat. Wer möchte, kann diesen Zeitraum jedoch normalerweise ohne Probleme verlängern. Insgesamt dauert es nur wenige Minuten, um ein Demokonto zu eröffnen. Um einen guten CFD Broker zu finden, kann man auch unseren großen Broker Vergleich nutzen.