Gilead Aktie: Lohnt sich der Kauf?

Wo Depot eröffnenDie Gilead Science-Aktie gehört zu den Profiteuren der Corona-Krise. Grund dafür ist der Wirkstoff Remdesivir, das eigentlich entwickelt wurde, um eine wirksame Therapie gegen Ebola anbieten zu können. Diese Hoffnung hat sich zerschlagen, doch erste Versuche lassen hoffen, dass es bei schweren Fällen von COVID-19 helfen kann. Das hat natürlich auch die Börse bemerkt: Die Aktie von Gilead stieg seit Jahresbeginn um mehr als 20 %.

Doch lohnt sich der Einstieg jetzt noch? Wir haben das Unternehmen geprüft und dabei natürlich auch einen Blick auf die anderen Entwicklungen geworfen, die für Gilead aktuell wichtig sein könnten.

  • Gehört zu den Top10 Pharma-Unternehmen der Welt
  • Remdesivir als Hoffnungsträger
  • Aktiv in der Therapie von viralen Krankheiten
  • Zahlt eine Dividende

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Gilead: Die wichtigsten Fakten zum Unternehmen in der Übersicht

Gilead ist ein US-Amerikanisches Pharma- und Biotechnologieunternehmen, das 1987 gegründet wurde. Es zählt zu den größten globalen Playern in der Branche. 2019 konnte es einen Umsatz von 22 Milliarden US-Dollar erzielen. Das Unternehmen zählt zumindest teilweise zu den Top 10 der Pharmaunternehmen weltweit, gemessen am Umsatz. Allerdings kann es nur knapp die Hälfte des Umsatzes des Branchengiganten Pfizer erzielen. Die Gilead Science Aktie ist im S&P 500 gelistet.

Gilead Science hat seinen Hauptsitz im kalifornischen Foster City, betreibt jedoch auch Standorte in Europa und Australien. Insgesamt beschäftigt der Konzern rund 22,1 Milliarden Euro. Gilead wurde als Oligogen Inc. vom damals 29-jährige Arzt Michael Riordan gegründet und im Folge Jahre in Gilead Sciences umbenannt. Inzwischen kann der Konzern rund 11.800 Mitarbeiter beschäftigen.

Eines der erfolgreichsten Jahre war bislang 2014. In diesem Jahr konnte es dem Umsatz von 10,8 Milliarden US-Dollar im Vorjahr auf 24,47 Milliarden Euro mehr als verdoppeln.

Das Unternehmen hat sich vor allem auf Virenerkrankungen spezialisiert. Viele der bekanntesten und erfolgreichsten Medikamente helfen gegen HIV/AIDS, Lebererkrankungen wie Hepatitis B und C oder Erkrankungen des Atemtrakts. Zugleich forscht das Unternehmen auch an Therapien in den Bereichen Hämatologie und Onkologie, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Entzündungen.

Bekannte Medikamente von Gilead sind:

  • Tamiflu
  • Sovaldi
  • Atripla
  • Emtriva

Außerdem hat Gilead mit Remdesivir einen der Hoffnungsträger im Kampf gegen COVID-19 entwickeln. Ob der eigentlich als Ebola-Medikament erforschte Wirkstoff tatsächlich eine Linderung erreichen kann, wird derzeit in verschiedenen Studien erforscht.

gilead aktie

Wie entwickelt sich die Gilead-Aktie in der Krise?

Wo Depot eröffnenDie Gilead Science Aktie ist eine der wenigen Wertpapiere, die von der Krise sehr eindeutig profitieren konnten. Das Unternehmen erfährt im Kampf gegen Corona neuen Aufwind und gewinnt erheblich an Bekanntheit, nicht zuletzt, weil mit Remdesivir ein möglicher Wirkstoff hergestellt wird, der nun in großen Studien bei schweren Verläufen von COVID-19 getestet wird.

Dies schlägt sich im Kurs der Gilead Aktie sehr deutlich nieder. So gelang es der Aktie fast auf 75 Euro zu klettern. Insgesamt zeigt sich der Kurs mit sehr vielen Schwankungen, zugleich zeigt der Trend jedoch recht deutlich nach oben. Im Januar startete der Kurs bei 58 Euro. Allerdings hat die Aktie schon Mitte März die 75 Euro-Marke überschritten und viel dann relativ heftig um mehr als 10 Prozent.

Zudem markieren die jetzigen Hochphasen nicht das Allzeithoch der Gilead-Aktie. Dieses liegt bei 108,67 Euro und wurde 2015 erreicht. Danach brach der Kurs jedoch bis auf die Hälfte ein und befand sich lange in einer Seitwärtsbewegung. Erst durch die Corona-Krise werden Gilead-Aktien wieder stärker nachgefragt.

Dabei war der erste Ausschlag jedoch zu optimistisch: Durch die Corona-Krise erhofften sich viele Anleger eine Umsatzsteigerung des Grippe-Medikaments Tamiflu. Dieses hilft jedoch nicht bei einer Coronainfektion. Das führte zu einer sehr zögerlichen Steigerung des Kurses.

Der Aktienkurs des Pharma-Unternehmens ist aktuell sehr stark durch Nachrichten beeinflusst. Positive Meldungen sorgen für deutliche Ausschläge nach oben, Rückschläge und Kritik lassen den Kurs jedoch ähnlich schnell wieder sinken. Sicher sind Kursgewinne also nicht.

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Warum profitiert Gilead von der Corona-Krise?

Gilead gilt als einer der Experten bei der Bekämpfung von viralen Erkrankungen. Gerade der antivirale Wirkstoff Remdesivir könnte gegen schwere Verläufe von COVID-19 helfen. Darauf deuten zumindest erste Studien hin. Das Mittel war ursprünglich gegen Ebola entwickelt worden, jedoch nutzlos.

Bei 125 Patienten konnte das Medikament bislang getestet werden. 113 diese Patienten galten als schwer erkrankt. Dennoch konnten die meisten jedoch nach 6 Behandlungstagen wieder entlassen werden. Das Fieber sank und die Atembeschwerde besserten sich deutlich. Teilweise war jedoch auch eine zehntägige Behandlung mit Infusionen notwendig und dem Wirkstoff gelang es nicht, alle Todesfälle zu verhindern. Zwei der Patienten verstarben dennoch.

Eine der großen Schwierigkeiten bei diesem Bericht ist die Tatsache, dass es sich noch nicht um eine offizielle Studie handelt, die nach den internationalen wissenschaftlichen Standards veröffentlicht wurde. Stattdessen handelt es sich lediglich um interne Videoaufzeichnungen. Ein weiters Problem ist, dass es bei der Studie aus ethischen Gründen keinen Kontrollarm gab. Gilead hat jedoch weitere Studien in Auftrag gegeben, sodass bald mehr Klarheit herrschen sollte.

Sollte sich Remdesivir als Wunderwaffe bestätigen, so wird dies für den Pharma-Konzern ein Glücksfall sein. Dem Wirkstoff wurden auf Druck von US-Präsident Donald Trump von der FDA der Status einer „orphan drug“ erteilt, der eigentlich für seltene Krankheiten reserviert ist. Gilead winken so sieben Jahre lang Exklusivität und Steuervorteile.

So ist es nicht überraschend, dass viele Aktionäre auch ihre finanzielle Hoffnung in die Gilead Science Aktie setzen. Die erheblichen wirtschaftlichen Vorteile könnten den Profit noch deutlich erhöhen.

gilead sciences aktie

Kritik an Gilead: Das Unternehmen ist nicht unumstritten

Es gibt viele Unternehmen der Pharmabranche, die keinen all zu guten Ruf haben. Gilead gehört jedoch fraglos zu den Konzernen, die besonders unbeliebt sind. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Gilead in der Vergangenheit mit hohen Medikamentenpreisen für Kritik sorgte.

So konnte Gilead 2015 ein gut wirksames Medikament gegen Hepatitis C anbieten, verlangte dafür jedoch mehr als 40.000 Euro. Doch das Medikament namens Sovaldi ist nicht das einzige, das nach Ansicht von Marktbeobachtern überteuert verkauft wird. Gilead produziert Medikamente, die nicht zuletzt in Schwellenländern besonders gefragt sein könnten. Wirkstoffe gegen

  • HIV
  • Ebola
  • Hepatitis B
  • Hepatitis C

sind Medikamente, die teilweise in den ärmsten Ländern dringend benötigt werden. Die hohen Preise sind somit nicht nur eine Luxusfrage, sondern vor allem eine ethische.

Als wäre all dies noch nicht fragwürdig genug, muss sich Gilead in den letzten fünf Jahren einen besonders unangenehmen Prozess stellen: 2005 soll das Unternehmen in Medikamententests bei Kindern verunreinigte Wirkstoffe eingesetzt haben. Ein bereits zugelassenes HIV-Medikament sollte auch für den Einsatz bei Minderjährigen getestet werden, allerdings traten optisch sichtbare Verunreinigungen auf, deren Ursprung nicht erklärt werden konnte. Sie stellten sich später als Paracetamol und Teflon heraus. Die Verantwortlichen ignorierten das Problem und testeten weiter. Bekannt wurde der Vorwahl durch zwei ehemalige Angestellte namens Campie.

Zudem soll Gilead HIV-Medikamente von einer chinesischen Firma bezogen haben, die auf dem amerikanischen Markt keine Zulassung besaß. Auch hier sollen Verunreinigungen festgestellt und ignoriert worden sein.

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Bilanzen und Zahlen: Wie gut steht das Unternehmen da?

Gilead Science hat nach dem sehr erfolgreichen Jahr 2014 eine weitere Steigerung im Folgejahr erzielen können, seitdem sind viele der wichtigsten Zahlen jedoch eher rückläufig. So erreichte der Umsatz 2015 einen Rekord von 32 Milliarden US-Dollar. Bis 2018 ist er jedoch auf 22,2 Milliarden Euro gefallen und 2019 mit 22,3 Milliarden US-Dollar auch nur langsam gestiegen. Wer also nach der enormen Umsatzsteigerung 2014 mit 122 % seine Erwartungen in die Höhe geschraubt hatte, wurde schlichtweg enttäuscht.

Erschreckend mag für viele Anleger auch der Gewinneinbruch (nach Steuern) gewesen sein:

  • 2015: 18 Milliarden US-Dollar
  • 2016: 12 Milliarden US-Dollar
  • 2017: 4,6 Milliarden US-Dollar
  • 2018: 5,4 Milliarden US-Dollar

2019 zeigte sich der Gewinn mit 5,3 Milliarden Euro jedoch wieder stabil.

Die Eigenkapitalquote schwankt relativ stark. 2013 betrug sie noch mehr als die Hälfte. Einen Tiefpunkt erreichte sie 2017 mit 29,09 %. 2019 erholte sie sich auf 36,55 %. Die absolute Menge an Eigenkapital stieg jedoch konsequent und wurde im Vergleich zu 2013 mit dann 11,7 Milliarden auf 22,6 Milliarden US-Dollar im Jahr 2019 sogar verdoppelt. Im gleichen Zeitraum erhöhten sich allerdings auch die Gesamtverbindlichkeiten zwischenzeitlich auf fast 50 Milliarden US-Dollar.

Ein konstant steigender Wert ist die Anzahl der Mitarbeiter. Sie wuchs fast immer in einem niedrigeren zweistelligen Bereich und hat sich von 2013 (6.100 Angestellte) bis 2019 (11.800 Angestellte) zwar noch nicht verdoppelt, befindet sich jedoch auf einen guten Weg dorthin.

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Gilead Aktien News: Was plant der Pharma-Konzern für die Zukunft?

Gilead plant auch unabhängig von Remdesivir die Entwicklung von weiteren Medikamenten. Der Konzern führt die Wirkstoffe, die sich in den fortgeschritteneren Phasen befinden, relativ transparent auf der eigenen Website auf.

Viele der dort aufgeführten Medikamente werden sicherlich keine Zulassung erreichen. Das ist in diesem Sektor normal: Nur zehn Prozent der Arzneimittelentwicklungen, bei denen Studien am Menschen erreicht worden sind, erhalten überhaut die Zulassung durch die Food and Drug Administration in den USA.

Immerhin befinden sich derzeit rund 10 Kombinationen von Krankheiten und Medikamenten in Phase 3 der Zulassung. Wenn Medikamente diese Phase erst einmal erreicht haben, stehen die Chancen gut, dass es tatsächlich zu einer Zulassung kommt. Darunter befinden sich zudem Präparate, mit denen sich Gilead Science eine neue Sparte eröffnet: Das Medikament Filgotinib ist der erste Wirkstoff des Unternehmens, der bei Autoimmunerkrankungen helfen könnte. Filgotinib soll gegen Rheumatoide Arthritis, Colitis Ulcerosa, Morbus Crohn und Psoriasis Arthritis helfen. Allein dieser Wirkstoff könnte somit einen Markt von vier bis sechs Milliarden US-Dollar erschließen.

Außerdem kann sich Gilead auch in einem seiner wichtigsten Märkte behaupten. Biktarvy ist das wichtigste Medikament gegen HIV und Aids. Der Konzern entwickelt derzeit mehrere weitere vielversprechende Wirkstoffe gegen die Immunerkrankung.

Dabei setzt Gilead Science nicht zuletzt darauf, kleinere Biotech-Unternehmen zu übernehmen oder zu Partnern zu machen, sobald diese vielversprechende Wirkstoffe in der Entwicklung vorweisen können. Auf diese Weise verringert der Konzern das Risiko durch Fehlentwicklungen, muss jedoch relativ tief in die Tasche greifen.

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Wer sind die Konkurrenten der Gilead Aktie?

Konkurrenten von Gilead Sciences sind auf der einen Seite die größeren Pharma-Unternehmen, zugleich jedoch auch einige kleinere Biotech-Firmen. Gerade derzeit konkurrieren viele Konzerne und kleinere Entwickler darum, wer als erstes einen Impfstoff oder eine wirksame Therapie gegen COVID-19 und den Corona-Virus auf den Markt bringen könne.

Dabei könnte auch einem der kleineren, aber sehr spezialisierten Unternehmen der große Wurf gelingen. Derzeit scheint Gilead in einer Pole-Position zu sein, allerdings könnte die Hoffnung durch aussagekräftigere Studien schnell platzen.

Zu den schärfsten Konkurrenten zählen jedoch nicht zuletzt die größten Pharma-Unternehmen der Welt. Darunter fallen beispielsweise:

  • Pfizer
  • Roche
  • Merck & Co. Inc.
  • Sanofi
  • Johnson & Johnson

Aber auch Novartis, AstraZeneca und GlaxoSmithKline zählen zu den schärfsten Konkurrenten. Johnson & Johnson und alle anderen Unternehmen, forschen derzeit auf die ein oder andere Art und Weise an der Bekämpfung von COVID-19 und haben gleichzeitig auch die Geldmittel, ein erfolgsversprechendes Projekt einfach aufzukaufen. Insgesamt ist die Pharma-Branche inzwischen seit einigen Jahrzehnten im Aufwind und zugleich vergleichsweise anfällig für große Kursrückgänge. Die Konzerne können allerdings schlechte Nachrichten oder kostspielige Fehlentwicklungen von Medikamenten vergleichsweise gut auffangen.

Für risikofreudigere Anleger könnten allerdings auch die Biotech-Aktien eine interessante Alternative sein. Das Risiko ist durch die Konzentration auf deutlich weniger Wirkstoffe deutlich größer, zugleich sind jedoch auch die Wachstumschancen enorm.

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Was sind die Risiken und Chancen bei einem Investment in Gilead?

Derzeit profitiere die Gilead Aktie nicht zuletzt davon, dass sich viele von Remdesivir versprechen, einer der wichtigsten Wirkstoffe bei COVID-19-Erkrankungen zu werden. Darin liegt sicherlich eine sehr große Chance: Sollten sich die Hoffnungen bestätigen, hat Remdesivir ein Produkt auf den Markt gebracht, das ein enormes Potenzial hat. Die Letalität von COVID-19 könnte erheblich verringert werden und viele Beschränkungen im Alltag unnötig werden lassen. Entsprechend groß wäre der Umsatz, der damit erzielt werden könnten.

Stellt sich in stattdessen in Studien heraus, dass Remdesivir keine Wirkung, zu starke Nebenwirkungen oder andere Nachteile hat, werden sich die Kurszuwächse aus den letzten Wochen innerhalb von kurzer Zeit wieder egalisieren.

Das könnte jedoch für Anleger auch eine gute Möglichkeit sein, um die Aktie nachzukaufen oder einen günstigen Einstiegszeitpunkt zu finden. Gilead könnte nicht zuletzt aufgrund der Neuentwicklungen innerhalb der nächsten Jahre einen erheblichen Umsatzzuwachs erfahren. Wie immer schwingt jedoch auch hier die Unsicherheit mit, dass die neuen Wirkstoffe vielleicht doch die Zulassung nicht erreichen oder nicht für alle Krankheiten geeignet sind, für die sie derzeit getestet werden. Das ist in der Pharma-Branche jedoch durchaus üblich.

Ein größeres Risiko für den Kurs ist zudem auch der Ausgang des Prozesses gegen Gilead. Derzeit ist noch unklar, ob das Unternehmen belangt werden wird und die Indizien gegen den Konzern ausreichen, die die beiden Whistleblower eingereicht haben. Nachdem Gilead Ende 2019 bereits wie der Gewinner aussieht, könnte sich nun der California State Court mit dem Fall beschäftigen.

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Was sagen die Analysten zur Aktie?

Gilead wird von den Analysten fast schon traditionell positiv gesehen. Derzeit ergibt sich eine spannende Situation, weil die Analysen schon etwas älter sind und die Hoffnungen auf Remdesivir sich nicht in den Kurszielen und Prognosen widerspiegeln können. Tatsächlich wird Gilead von den Analysten selten geprüft. Zwei der letzten drei Analysen der größeren Analysehäusern stammen aus 2019.

Dies ist für Interessenten für die Gilead Science Aktie nicht optimal, jedoch auch kein allzu großer Nachteil: Die Analysen sehen die Aktie auch ganz ohne Corona-Wundermittel über dem aktuellen Kurs. So geht Oppenheimer in einer Analyse von Januar 2019 davon aus, dass der faire Kurs bei 85 US-Dollar liegt und bewertet die Aktie mit „Outperform“. BMO Capital Marktes geht von 78 US-Dollar aus. Bei einem Kurs von noch unter 80 US-Dollar ist dies eine ungefähre Richtlinie, dass ein Kauf immer noch sinnvoll sein könnte.

Auf diesem Niveau sieht auch die DZ Bank die Aktie als fair bewertet. Sie sieht Mitte März ein Kursziel von 80 US-Dollar. Damit wäre dieses Ziel bislang erfüllt, allerdings hat sich die Hoffnung seitdem als etwas berechtigter herausgestellt. Dies ist jedoch in vielfacher Hinsicht bereits eingepreist.

Wer jetzt darüber nachdenkt, die Aktie zu kaufen, sollte sich natürlich darüber im Klaren sein, dass diese Hoffnung immer noch unberechtigt sein könnte. Während die Bewertung an der Börse im Vergleich zu Januar 2020 um 25 % gestiegen ist. Eine ähnlich große Umsatzsteigerung wäre auf absehbarer Zeit vermutlich nur dann zu erreichen, wenn Remdesivir tatsächlich das Corona-Heilmittel wird.

Analysten zur Gilead Aktie

Passt Gilead in eine Dividendenstrategie?

Gilead mag eine typische Corona-Gewinner-Aktie sein. Sollte Remdesivir sich nicht als so erfolgreich herausstellen, können Anleger möglicherweise von der Dividende der Gilead Science Aktie profitieren. 2015 war ein gutes Jahr für alle Anleger: Damals wurde die Gilead Aktie News veröffentlicht, dass der Konzern nun eine Dividende auszahlt, nachdem das Unternehmen dies zuvor noch nicht getan hatte.

Die erste Dividende betrug 1,29 US-Dollar, was einer Dividendenrendite von 1,27 % entsprach. In den Folgejahren erhöhte Gilead seine Dividende stetig:

  • 2016: 1,84 USD oder 2,55 % Dividendenrendite
  • 2017: 2,08 USD entsprach 2,86 % Dividendenrendite
  • 2018: 2,28 USD oder 3,61 % Dividendenrendite
  • 2019: 2,52 USD oder 3,82 % Dividendenrendite

Für 2020 gehen Prognosen von einer noch weiteren Steigerung aus. Dann soll die Dividende auf 2,73 USD klettern. Allerdings ist nicht unbedingt wahrscheinlich, dass Gilead diese Prognose erfüllen wird. Sollte es Gilead beispielsweise tatsächlich gelingen, mit Remdesivir einen erfolgreichen Wirkstoff gegen COVID-19 entwickelt zu haben, müssten die Produktionskapazitäten sehr schnell gesteigert werden, was vermutlich mit größeren Investitionen verknüpft wäre. Dafür könnte Gilead dann jedoch auch den Gewinn nutzen, und dementsprechend weniger Dividende zahlen.

Sollte sich die Hoffnung hingegen nicht erfüllen, ist es hingegen wahrscheinlich, dass Anleger weiterhin eine Dividende erhalten. Diese würde dann auch genutzt werden, um enttäuschte Aktionäre zu besänftigen und könnte sogar vergleichsweise hoch ausfallen, da Gilead als Pharma-Unternehmen unter der Krise nicht wesentlich leidet. Allerdings ist die Dividendenrendite für viele Späteinsteiger wegen des hohen Einstiegspreis dann jedoch natürlich nicht unbedingt hoch.

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Wer sollte in die Gilead Science Aktie investieren?

Anleger, die noch nicht in die Aktie von Gilead investiert sind, sind jetzt natürlich auch relativ spät dran. Enorme Kurssprünge sind selbst dann nicht mehr unbedingt gerechtfertigt, wenn sich Remdesivir als sehr wirksam bei schweren COVID-19-Verläufen erweisen sollte. Das bedeutet nicht, dass sie nicht eintreten werden und dann doch noch eine hohe Rendite ermöglichen. Wer eher vorsichtig anlegen möchte und Aktien zudem gerne lange hält, ist in diesem Fall jedoch sehr spät dran und hat den besten Einstiegszeitpunkt verpasst.

Derzeit gibt es also nicht unbedingt den perfekten Anleger für Gilead. Die Aktie ist durch die Krise recht hoch bewertet und entsprechend wenig attraktiv. Die einzige Hoffnung, die Anleger jetzt antreiben könnte ist Remdesivir.

Dabei eignet sich die Aktie abseits dieser Höchststände durchaus auch für eine langfristige Strategie. Der Konzern hat einige Wirkstoffe in der Pipeline, die das Unternehmen noch einmal deutlich erfolgreicher machen könnte. Es erschließt sinnvoll neue Märkte, tätigt zukunftsgerichtete Investitionen und zahlt zudem auch eine durchaus ansehnliche Dividende aus.

Dadurch ist Gilead eigentlich eine Aktie, die zumindest abseits moralischer Bedenken eine sehr gute Wahl sein kann. Derzeit zahlen Anleger allerdings die Remdesivir-Hoffnung jedoch recht teuer mit. Sollte sie sich in Luft auflösen, wird der Kurs vermutlich noch unter dem Wert von Januar liegen. Dies gilt umso mehr, weil Gilead durch die frühe Veröffentlichung von Studien, die noch keinen wissenschaftlichen Standards entsprechen, natürlich auch Vertrauen verspielt haben würde.

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Fazit: Gilead Science Aktie derzeit überbewertet

Wo Depot eröffnenDie Gilead Science Aktie ist eigentlich durchaus ein Wert, den Anleger auf dem Zettel haben sollten: Das Unternehmen hat einige interessante Wirkstoffe in der Pipeline, bei manchen Krankheiten ist es mit existierenden Therapien sogar Monopolist. Der Konzern zählt zu den Big Playern in seiner Branche und hat zugleich noch Wachstumspotenzial. Als eines der wenigen Biotech-Unternehmen zahlt Gilead Science eine Dividende. Diese kann sich zudem sogar im Vergleich mit anderen Aktienunternehmen durchaus sehen lassen.

Allein die Kombination aus Biotechnologie und Dividende wäre für einige Anleger bereits ein Investment wert. Hinzu kommt noch die Hoffnung auf Remdesivir als COVID-19-Wirkstoff, was Gilead Science auf absehbare Zeit übervolle Auftragsbücher bescheren würde. Entsprechend optimistisch sind die Anleger derzeit: Seit Jahresbeginn kann die Gilead Aktie eine Steigerung von rund 20 % verzeichnen.

Doch das hat natürlich Nachteile für alle, die spät dran sind. Die Kursziele der Analysten sind im Großen und Ganzen erreicht und ist derzeitig vergleichsweise teuer. Wer daran glaubt, das Remdesivir in der Corona-Krise ein Rettungsanker sein kann, kann jetzt noch investieren, weil dann eine weitere Kurssteigerung durchaus wahrscheinlich ist. Wer nicht davon ausgeht, kann abwarten, bis sich die Hoffnungen zerschlagen und dann günstig kaufen. Er zahlt dann nicht die Hoffnung auf Remdesivir mit.

Bilderquelle:

  • shutterstock.com
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