Der US-Konzern Johnson und Johnson gab am Freitag, 12. November 2021, bekannt, dass es sich in zwei Unternehmen aufspalten will. Als Grund für die Aufspaltung von Johnson und Johnson nannte CEO Gorsky die Auseinanderentwicklung der einzelnen Geschäftsbereiche. Der Bereich des Consumer Healthcare, also die Konsumgütersparte, soll abgespalten werden.
- Johnson und Johnson (Kürzel: JNJ) spaltet Konsumgütersparte ab.
- Die Konsumgütersparte trägt rund 15 Milliarden Dollar zum Umsatz bei (circa 16 % des Gesamtumsatzes).
- Aufspaltung in zwei börsennotierte Unternehmen soll in 18 bis 24 Monaten vollzogen werden (Frühjahr bis Herbst 2023).
- Anleger nahmen diese Nachricht sehr positiv auf, der Aktienkurs stieg aus dem Stand um 4 %.
Der Konsumgüterbereich soll abgespalten werden. Bildquelle: jnjgermany.de
Die Konsumgütersparte des Unternehmens umfasst Marken und Produkte wie Listerine, bebe, carefree, Dolormin, o.b., oder auch Penaten Creme.
Aktuell sind in diesem Segment circa 20.000 Mitarbeiter beschäftigt und erwirtschaften 15 Milliarden Dollar Umsatz.
Zum Testsieger & Aktien handeln Ihr Kapital ist gefährdet. Es fallen weitere Gebühren an. Weitere Informationen finden Sie unter etoro.com/trading/fees.Der wahre Grund für die Aufgliederung
Die Trennung zwischen Pharma und Medizin auf der einen Seite und Konsumgüter andererseits ist nach Aussage des CEO Alex Gorsky notwendig geworden, da sich die beiden Geschäftsbereiche in den letzten Jahren zu sehr auseinander entwickelt hätten. Hier hat Johnson & Johnson außerdem ganz andere Pläne nämlich die Übernahme des Medizintechnik Unternehmens Abiomed.
Einige Analysten gehen davon aus, dass die Abspaltung aufgrund der immer noch anhaltenden Probleme mit dem Babypuder erfolgt.
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In den 1970er-Jahren vertrieb JNJ ein Babypulver, welches Asbestverseucht war. Bis heute ziehen sich Rechtsstreitigkeiten hinsichtlich Entschädigungszahlungen hin.
Allerdings ist das vermutlich nicht der wahre Grund für den Spin Off.
Die folgenden Gründe mögen eher eine Rolle gespielt haben:
- Kaum Wachstum im Konsumgüterbereich
- Im Pharma- und Medizinbereich hingegen gibt es Umsatzwachstum
- Pharmabereich hat eine Marge von circa 30 %, Consumer circa 15 %
- Besserer Fokus auf den einzelnen Geschäftsbereich
Generell ist es bei vielen großen Konzernen Trend einzelne Geschäftsbereiche abzuspalten. Dadurch kann die Arbeit des Managements besser fokussiert werden. Für Anleger hat dies zudem den Vorteil, dass sie ihr Kapital zielgerichteter anlegen können.
Für den Pharma- und Medizinbereich von Johnson und Johnson Aktie bedeutet die Abspaltung, dass die Geschäftsentwicklung als Ganzes, zumindest von den Zahlen her, deutlich besser verlaufen wird.
Zum Testsieger & Aktien handeln Ihr Kapital ist gefährdet. Es fallen weitere Gebühren an. Weitere Informationen finden Sie unter etoro.com/trading/fees.Wann erfolgt die Abspaltung von Johnson und Johnson?
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Derzeit ist die Johnson und Johnson Aufspaltung noch nicht vollzogen. Geplant ist die Aufspaltung in zwei Unternehmen zwischen Frühjahr und Herbst 2023.
Es gibt jedoch noch keine Garantie, dass J&J Spin Off tatsächlich stattfinden wird. Es müssen noch Zustimmungen von Behörden und Arbeitnehmervertretungen eingeholt werden.
Die Chancen auf den Spin Off stehen zum jetzigen Zeitpunkt jedoch ausgezeichnet.
Zum Testsieger & Aktien handeln Ihr Kapital ist gefährdet. Es fallen weitere Gebühren an. Weitere Informationen finden Sie unter etoro.com/trading/fees.Was passiert nach der Aufspaltung mit meinen Johnson und Johnson Aktien?
Nach der Abspaltung der Konsumgütersparte erhalten Anleger eine zweite Aktie ins Depot gebucht. Sie brauchen sich dabei jedoch um nichts zu kümmern, die Depotbank übernimmt dabei alle wichtigen Schritte.
Wie viele neue Aktien das sein werden, lässt sich aktuell nicht beziffern. Gehen wir davon aus, dass der Konsumgüterbereich etwas mehr als 15 Prozent zum Umsatz beiträgt, könnten wir ein Verhältnis zwischen 1:5 und 1:6 veranschlagen.
Das bedeutet, dass ein Anleger je 5 oder 6 Johnson und Johnson Aktien eine Aktie des neuen Unternehmens erhält.
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Wie wird der Johnson & Johnson Spin Off steuerrechtlich gehandhabt?
Das lässt sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen, da zu viele Details noch unbekannt sind. Da der Spin Off jedoch über die Börse laufen soll, das heißt, Anleger erhalten Aktien des zweiten Unternehmens ins Depot gebucht, könnte die Abwicklung steuerfrei ablaufen.
Denkbar wäre auch, dass ein Anleger, der noch Freibeträge nutzen kann, Johnson und Johnson Aktien im Vorfeld verkauft, um Gewinne steuerfrei zu realisieren und nach dem Spin Off nur die gewünschte Aktie zukauft.
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Anleger fragen sich möglicherweise, was sie mit der neuen J&J Konsumgüter-Aktie tun sollten. Sollten sie die JNJ Consumer Aktie halten, verkaufen oder weiterhin kaufen?
Fakt ist, dass die neue J&J Consumer Aktie auf dem Weltmarkt zwar eine bedeutende Rolle spielen wird, jedoch auch starke Konkurrenz hat und nicht Weltmarktführer ist.
Konkurrenten aus dem Bereich Pflegeprodukte sind unter anderem:
- Beiersdorf
- L’Oréal
- Procter & Gamble
- Unilever
Es wird nicht einfach sein, sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen. Eine interessante Spekulation wäre die Übernahme von JNJ Consumer durch einen der oben genannten Konkurrenten.
Dies würde den Aktienkurs der Johnson & Johnson Consumer Aktie deutlich befeuern. Allerdings handelt es sich eben, wie erwähnt, nur um eine Spekulation.
Deutlich profitabler dagegen ist der Pharma- und Medizinsektor. Dieser Teil wird in den nächsten Jahren vermutlich weiterhin deutliches Aufwärtspotenzial gewinnen.
Im Übrigen zählt auch der JNJ Corona-Impfstoff zum Pharmasektor des Unternehmens. Entgegen der landläufigen Meinung tragen die Umsätze aus dem Corona-Impfstoff jedoch nur circa 1,5 bis 2 Prozent zum Gesamtumsatz bei.
Gelegentlich wird dagegen der Eindruck vermittelt, dass das der Wachstumstreiber schlechthin sei.
Hierbei dürfen Anleger auch nicht vergessen, dass Umsatz nicht gleich Gewinn ist.
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