Die Entscheidung für eine Wertpapierorder treffen Börsenneulinge manchmal aus dem Bauch heraus. Erfahrene Anleger gehen anders vor und setzen auf eine fundierte Analyse. Hier fließen mehrere Aspekte zusammen. Handelssignale ergeben sich aus der Chart-/Trendanalyse. Mithilfe verschiedener Indikatoren werden die Kurse der Aktien, Währungen und Rohstoffe analysiert und hieraus Trends antizipiert.
Eine gut fundierte Marktprognose hilft bei Handelsentscheidungen/ Bilderquelle: Lightspring/ shutterstock.com
Fundamentaldaten spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Wie sich Unternehmensaktien mittelfristig entwickeln, hängt von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ab. Mithilfe der Marktprognose lassen sich verschiedene Entwicklungen abschätzen, welche den Kurs einer Aktie oder eines ganzen Aktienkorbs beeinflussen. Im Hinblick auf Anlageentscheidungen und die Ausrichtung des Portfolios ist der Marktausblick wichtig. Für das Jahr 2023 sehen Analysten in ihrer Marktprognose eher ein angespanntes Umfeld.
- Marktausblick bewertet gesamtwirtschaftliche Parameter
- Prognosen spiegeln auch individuelle Einschätzungen wider
- Marktprognose Genauigkeit von Zeithorizont abhängig
- 2023 wird mit einer Rezession gerechnet
Marktprognose 2023: Banken mit gemischten Analysen
Marktprognosen fassen eine ganze Palette unterschiedlicher Aspekte zusammen und lassen sich auf mehrere Ebenen ausrichten. Nach einem mehr als turbulenten Börsenjahr 2022 sind die Einschätzungen der Banken verhalten optimistisch – zumindest, was einige Teilbereiche der Marktprognosen betrifft. Worin sich die Experten allerdings einig sind:
- Der Krieg zwischen der Ukraine und Russland wird auch 2023 ein weiterhin bestimmender Faktor bleiben. Mit dem Einmarsch in das südwestliche Nachbarland hat Russland eine ganze Reihe negativer Entwicklungen losgetreten, welche 2022 im Hinblick auf die Börsen-Prognose geprägt haben.
- China hat sich für eine Abkehr von der Null-Covid-Politik Diese übereilte Entscheidung wird die Marktprognose für 2023 nachhaltig beeinflussen. Ein Umstand, der besonders in der ersten Jahreshälfte Auswirkungen haben wird.
- Im Hinblick auf die wirtschaftliche Entwicklung gehen die Einschätzungen in sehr unterschiedliche Richtung. Besonders die USA werden nicht ganz so stark von den Auswirkungen getroffen. Dafür gibt es Gründe, die weiter untern für die regionale Marktprognose noch einmal näher beleuchtet werden.
Dei Analysten der Banken Analysten liefern sehr gemischte Analysen/ Bilderquelle: Pixels Hunter/ shutterstock.com
Unterm Strich deutet sich ein Grundtenor aus vielen Marktanalysen an. Die Wirtschaft wird global gesehen nicht in eine tiefe Rezession abrutschen, sich im Wachstum aber gedämpft entwickeln. Beispielsweise geht Goldman Sachs in der Marktprognose von einem globalen Wachstum aus, das bei 1,8 Prozent liegt. Achtung: Hier wird es Gewinner und Verlierer geben.
Spürbar wird sich auch der Schwung bei der Inflationsrate abschwächen. In der Eurozone und den USA hat die Teuerung 2022 neue Rekordwerte erreicht. Für das Jahr 2023 wird von den Volkswirten in vielen Banken davon ausgegangen, dass die Inflation spürbar zurückgeht – aber sich nicht komplett auf das Vorkriegsniveau einpendelt. Wie sieht der Ausblick für die einzelnen Ebenen aus?
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Viele Anleger werden nach dem Jahreswechsel im Hinblick auf das abgelaufene Jahr 2022 sicher eine gewisse Katerstimmung verspürt haben. Es gibt auch Stimmen, die sagen: Ganz so schlimm ist es nicht geworden. Mit dem Einmarsch in die Ukraine am 24. Februar hat Russland nicht nur Völkerrecht mit einem Federstrich obsolet werden lassen. Der Krieg hat auch die Markprognosen der Analysten für 2022 einkassiert.
Gas und Erdöl sind von einem Tag auf den anderen zu einem Druckmittel geworden. Das Ergebnis: Die Energiepreise sind innerhalb kurzer Zeit massiv nach oben geschossen. Ein zweites Problem: Zum Zeitpunkt des Einmarschs waren die Speicher in vielen Ländern – gerade in Europa – erschöpft. Aus diesem Grund sahen die Prognosen für den Winter düster aus.
- Die Energiekrise würde zu einem Blackout führen. Um diesen für Haushalte zu verhindern, müssen Teile der Industrie abgeschaltet werden. Folgen solcher Maßnahmen sind für die Wirtschaft dramatisch.
- Hohe Energiepreise sorgen dafür, dass sich Haushalte Strom und Heizung nicht mehr leisten können. Viele Menschen sitzen im Dunkeln, es wird zu Unruhen und Protesten kommen.
Nur zwei Szenarien, die am Ende nicht eingetreten sind. Trotzdem bleiben in den Marktprognosen die Auswirkungen der geopolitischen Lage deutlich spürbar. Für das globale Wachstum zielen Prognosen auf ein deutlich abgeschwächtes Plus.
In den Marktprognosen hat die geopolitische Lage weiter einen starken Einfluss/ Bilderquelle: deepadesigns/ shutterstock.com
Rezession in der Eurozone
Interessant ist, dass die Marktprognose an dieser Stelle bei vielen Banken für einzelne Märkte/Wirtschaftsräume deutlich auseinandergeht. In der Eurozone ist von einer milden Rezession auszugehen. So sieht beispielsweise die Deutsche Bank in ihrer volkswirtschaftlichen Analyse zum Jahresanfang einen Rückgang der Wirtschaftsleistung von circa – 0,2 bis – 0,3 Prozent.
Marktprognosen anderer Großbanken sehen eine ähnliche Entwicklung. In der zweiten Jahreshälfte ist im Marktausblick damit – natürlich unter den aktuellen Vorzeichen – mit einer schrittweisen Erholung zu rechnen. Heißt: Das Wachstum schwenkt wieder um und entwickelt sich mit positivem Vorzeichen weiter. Der Grund für den spürbaren, wenn auch milden Abschwung, sind die Abhängigkeiten der Eurozone von Russlands Energierohstoffen.
Bis zum Beginn des Krieges haben beide Partner – die Eurozone und Russland – von der Energiepartnerschaft profitiert. Einige Länder wie Deutschland oder Ungarn waren sehr stark davon abhängig. Dass die Wirtschaft so schnell wieder Fahrt aufnehmen kann, ist der zügigen Umstrukturierung des Energiemarktes geschuldet.
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Die USA sind deutlich weniger stark von Energielieferungen aus dem Ausland abhängig. Daher wird sich der Marktprognose nach die US Wirtschaft deutlich robuster entwickeln. Hier sehen beispielsweise die Volkswirte der Deutschen Bank in ihrer Börsenprognose zwar auch einen leichten Abschwung.
Wachstumsrate für USA und Eurozone (Prognose Goldman Sachs)
2022 | 2023 | |
---|---|---|
USA | 1,9 Prozent | 1,0 Prozent |
Eurozone | 3,3 Prozent | -0,1 Prozent |
Dieser wird aber nur kurz anhalten – gefolgt von einem deutlichen Aufschwung beim Wachstum. Damit dürften die USA an einer Rezession gerade vorbeischrammen. Mit dieser Entwicklung im Gepäck wird – so die Analyse – auch der US Arbeitsmarkt insgesamt eher robust durch die Krise gehen und das Jahr 2023 hinter sich lassen. Ab 2024 dreht das Wachstum für beide Wirtschaftsräume wieder ins Plus.
Die Marktprognose für die USA dreht wieder mehr ins Plus/ Bilderquelle: Pixels Hunter/ shutterstock.com
Markt: Ausblick auf die Inflation
Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung und die Zinsentscheidungen der Zentralbanken hat die Inflation. Hier war das Jahr 2022 ein Schock für Anleger und Verbraucher. Eurozone und USA werden sich auch hier unterscheiden. Im Euroraum wird die Teuerungsrate mit hoher Wahrscheinlichkeit im Bereich zwischen 5 Prozent bis 7 Prozent liegen. Für die USA wird eine etwas niedrigere Inflation im Bereich um die 4-Prozent-Marke prognostiziert.
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Im Hinblick auf die wirtschaftliche Entwicklung und Inflation sind natürlich auch die Emerging Markets interessant. China hat im Zuge des Ukrainekrieges zwar Energierohstoffe aus Russland zu einem sehr günstigen Preis beziehen können. Aber: Die Probleme des chinesischen Immobiliensektors und die plötzliche Abkehr von der Null-Covid-Politik sind eine Belastung. Für das Jahr 2023 rechnen Experten mit einem Wachstum, das in der zweiten Hälfte deutlich anziehen und 2024 noch einmal nachlegen wird.
Wachstumsrate für China, Indien und Brasilien (Prognose Goldman Sachs)
2022 | 2023 | |
---|---|---|
China | 3,0 Prozent | 4,5 Prozent |
Indien | 6,9 Prozent | 5,9 Prozent |
Brasilien | 2,9 Prozent | 1,2 Prozent |
Analysten sehen ein großes Potenzial für die Märkte in Asien und Südamerika/ Bilderquelle: Prostock-studio/ shutterstock.com
Dollar verliert Rückenwind
Eine weitere Entwicklung in den Marktprognosen, die Anleger interessieren werden, ist der Trend beim US Dollar. 2022 hat die US Währung von den Problemen in anderen Wirtschaftsräumen sehr stark profitiert. Dieser Rückenwind hat der US Währung nicht nur Parität zum Euro beschert. Zeitweise war der Dollar sogar an den Währungsbörsen mehr wert als 1 Euro.
Mittlerweile hat sich dieser Trend zum Jahreswechsel wieder deutlich umgekehrt. Hinsichtlich der Voraussagen zur Entwicklung der Währungen gehen Analysen beim Währungspaar Euro/USD hin zu einem Niveau von 1,05. Analysten gehen davon aus, dass der Dollar einfach den Rückenwind – gerade im Hinblick auf die Eurozone – im Jahr 2023 wieder verliert. Auch, weil sich die Wirtschaft in Europa im Verlauf des Jahres erholen wird.
Für die Märkte könnte diese Entwicklung allerdings positive Auswirkungen haben und Wachstumsimpulse setzen.
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Aus Anlegersicht ist natürlich nicht nur interessant, wie sich die Volkswirtschaften global entwickeln. Spannend wird die Frage in der Marktprognose, was an der Börse passiert. 2022 war ein Jahr, das viele Anleger sicher gern vergessen würden. Für 2023 stehen die Zeichen nicht auf ein rauschendes Kursfeuerwerk.
Allerdings sehen Analysten aktuell keine Anzeichen dafür, dass die Kurse auf dem Parkett wie im vergangenen Jahr dramatisch einbrechen werden. Ausgehend von der Marktanalyse ist an den Aktienmärkten mit einem leichten bis moderaten Preisanstieg zu rechnen, der sich im einstelligen Prozentbereich bewegt.
An dieser Stelle muss jedem Anleger natürlich klar sein, dass diese Einschätzung für einzelne Assetklassen recht unterschiedlich ausfallen kann. Unter anderem sieht gerade die Deutsche Bank den Rüstungssektor derzeit als Outperformer. Die Gründe dafür liegen auf der Hand und müssen sicher nicht weiter ausgeführt werden.
2022 war für Energiewerte ein insgesamt sehr gutes Jahr. Ob 2023 dieser Trend anhalten kann, ist eher fraglich. Einerseits ist eine deutliche Beruhigung bei den Energiepreisen zu beobachten. Traumhafte Umsatzzuwächse werden damit eher der Vergangenheit angehören. Parallel gibt es nach wie vor das Thema Übergewinnsteuer, welches die Konzerne unmittelbar treffen kann.
2023 sehen einige Analysten als Jahr, das Portfolio eher defensiv aufzustellen. Eine Möglichkeit sind Investments in den Gesundheitssektor. Aber auch Infrastruktur und Transformationsbranchen werden der Marktbeobachtung nach im angebrochenen Börsenjahr möglicherweise eine deutlich größere Rolle spielen.
Die Prognosen der Analysten gehen in Richtung Markterholung/ Bilderquelle: Pixels Hunter/ shutterstock.com
Immobilien Aktien Markt: Ausblick eher düster
Für Anleger können mit Aktien durchaus wieder Renditen einfahren. Wo das Marktumfeld weiterhin schwierig bleibt, ist der Immobiliensektor. Hier sehen Volkswirte auch für das Jahr 2023 nicht wirklich viel Potenzial für Entspannung. Hier sind die hohen Zinsen und Materialkosten die ausschlaggebenden Faktoren.
In Deutschland sind diese Effekte am Immobilienmarkt bereits sehr deutlich zu spüren. Die Nachfrage am Markt ist zurückgegangen, was die Verweildauer der Immobilien erhöht. Auf der anderen Seite bekommen Finanzierer zu spüren, dass der Trend zurückgeht und sowohl private als auch institutionelle Immobilienakteure ihre Nachfrage zurückschrauben.
Angesichts dieser Entwicklung ist nicht nur beim „Betongold“ für das neue Jahr mit wenig Bewegung zu rechnen. Auch bei den Immobilienaktien werden viele Anleger 2023 eher defensiv unterwegs sein. Die richtige Entscheidung, da fallende Immobilienpreise auch die Buchwerte im Bestand negativ beeinflussen können.
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2022 ist aus Anlegersicht in weiten Teilen nicht besonders rund gelaufen. In der Marktprognose für 2023 steckt leider immer noch eine Menge Unsicherheit. Gerade die Entwicklungen in der Ukraine machen Prognosen schwierig, da sich Trends sehr dynamisch entwickeln. Aber: Angesichts des Marktausblicks vieler Analysten ist in einigen Bereichen durchaus damit zu rechnen, dass sich die Lage weiter beruhigt und sich am Ende sogar Chancen bieten, um an den Märkten wieder Rendite mitzunehmen, wie zum Beispiel bei der Omega Healthcare Aktie. Die schlimmsten Befürchtungen aus dem Jahr 2022 sind zum Glück bisher nicht eingetreten.
Bilderquelle:
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