Marktteilnehmer: Wer sie sind und was sie tun (Teil 1)

Mit dieser dreiteiligen Artikelreihe wollen wir uns mit den verschiedenen Gruppen der Marktteilnehmer beschäftigen und erläutern, welche Rolle jede dieser Gruppen im weltweiten Handel spielt. Im ersten Teil der Serie wollen wir uns zunächst mit den Sales- und Eigenhändlern der Banken befassen.

Die Mär vom „bösen“ Händler

Besonders Trader, die mit kurzfristig ausgerichteten Zeitfenstern arbeiten, legen den Fokus auf technisch basierte Regelwerke. Mit Hilfe dieser Regelwerke beurteilen vor allem Daytrader die Märkte und definieren auf diese Weise die jeweils optimalen Ein- und Ausstiege. Bei einem der am weitesten verbreiteten und wichtigsten Instrumentarien handelt es sich um die sogenannte „Technische Analyse“. Einige Handelsexperten arbeiten aber auch mit dem Orderbuch oder haben sich auf das Trading von bestimmten Ereignissen spezialisiert – also auf den Handel mit Nachrichten oder Wirtschaftsdaten.

Weniger Beachtung findet dagegen die Struktur der unterschiedlichen Marktakteure. Kaum jemand macht sich die Mühe, herauszufinden, welche Marktteilnehmer mit welchen Interessen am Markt vertreten sind, wie sie agieren und wie sich die Kursbewegungen daraus ableiten lassen.

Auch in heutiger Zeit wird noch immer gerne von den mysteriösen Händlern gesprochen, die es sich mit großer Wahrscheinlichkeit zum Ziel gesetzt haben, die Privatanleger „über den Tisch zu ziehen“, „auszutricksen“ oder „auszunehmen“. Es werden gar Gruselszenarien heraufbeschworen, bei denen es um Gruppen „dunkler Händler“ geht, die sich auf den Märkten herumtreiben und auf der Suche nach „Opfern“ sind, um sie rücksichtslos und unerbittlich an die Wand zu spielen. Dass solche Theorien in vielen Bereichen der Logik widersprechen, zählt dabei weniger.

Mit diesem Artikel wollen wir mit all den Vorurteilen aufräumen und setzen uns nachfolgend mit den verschiedenen Marktteilnehmern auseinander. Wir benennen die wichtigsten Gruppierungen und schauen uns an, welche Interessen sie wirklich verfolgen, wie sie dabei vorgehen und welche Risiken sie bereit sind, einzugehen. Seit Jahren vertrete ich die Ansicht, dass das Verständnis des Vorgehensweise dieser Gruppen mindestsens so bedeutend ist wie die Kenntnis der technischen Analyse und des Orderbuchs. Auch im täglichen Leben wollen wir schließlich möglichst viel über ein Produkt erfahren bevor wir es kaufen.

Zunächst schaffen wir uns eine Übersicht

Im ersten Schritt wollen wir uns einen Überblick über die wichtigsten Marktakteure verschaffen und uns dabei auf die Aktienmärkte fokussieren. Die Börse selbst, mit all ihren Maklern und den Verrechnungszentren, wollen wir dabei nicht als einen Marktakteur betrachten sondern einfach als „Börse“ zusammenfassen. Um die Börse herum positionieren wir die folgenden Akteure:

Banken: In diesem Bereich sehen wir uns die Arbeit der sogenannten Sales-Trader an, befassen uns mit den Aufgaben und Interessen der klassischen Trader bzw. Kurzzeit-Trader, stellen die Index-Arbitrageure vor und erklären, wie Market Making funktioniert. Hier gibt es natürlich auch Bereiche, die mit Produktentwicklung und Marktanalyse zusammenhängen, diese wollen wir aber nur am Rande streifen.

Versicherungen und Fonds: Sie werden, ähnlich wie Abteilungen von Großunternehmen, zur Finanzierungsbeschaffung und Absicherung an den Märkten eingesetzt und ähneln in ihrem Aufbau Handelsabteilungen von Banken.

Institutionelle „Spekulanten“: Hierzu gehören zum Beispiel einige Hedgefonds, die teilweise aggressive Handelsstrategien nutzen und dadurch auffallen, wenn ihnen besonders gute Transaktionen gelingen oder wenn ihre Strategien zu horrenden Verlusten führen.

Broker: Diese Akteure stellen in der Regel das Bindeglied zwischen privaten Tradern und den Märkten dar.

Sie: Nicht zuletzt sind es auch Sie als privater oder auch als kleiner „institutioneller“ Akteur, der mit zahlreichen Gleichgesinnten am Markt agiert.

Banken kommt eine Schlüsselrolle zu

In heutiger Zeit verwischen die Grenzen zwischen den einzelnen Teilnehmergruppen immer mehr. Wir wollen in diesem Artikel allerdings bei dem ursprünglichen Grundprinzip bleiben, um ein einfacheres Verständnis des Gesamtkonstrukts zu ermöglichen. Die Banken, oder besser gesagt die Handelsabteilungen spielen eine wichtige Rolle im Geflecht der Marktakteure. Diese Handelsabteilungen  weisen einen arbeitsteiligen Aufbau auf und verfügen auf diese Weise über eine breite Palette an Vorgehensweisen und Spezialisierungen. In ihrer Gesamtheit stellen sie das Bindeglied zwischen allen Marktteilnehmern und der Börse dar.

In den Handelsabteilungen werden Konten geführt, Marktzugänge gestellt, Orders ausgeführt und Risiken übernommen. Auch werden dort maßgeschneiderte Instrumentarien für spezielle Kunden entwickelt, Research geliefert und sogar eigene Verrechnungsmärkte, wie der OTC bzw. Dark-Rooms oder auch Dark-Pools, angeboten. Zum Teil handeln Banken aber auch einfach auf eigene Rechnung, wobei dies im Laufe der Zeit deutlich nachgelassen hat und in bankeneigene Hedgefonds und Töchterunternehmen ausgelagert wurde.

Sales-Trading: So funktioniert es

Eine wichtige Gruppierung innerhalb eines Handelsraums stellen die sogenannten Sales-Trader dar. Diese Akteure betreuen zum Beispiel Versicherungskapital- und Fonds-Manager oder auch Manager aus den „Handelsbereichen“ der Großunternehmen. Sales-Trader stellen jeden Tag die hauseigenen Markteinschätzungen zur Verfügung und bieten Informationen zu den aktuellen Besonderheiten im Markt. Sie führen ebenfalls die Orders ihrer Geschäftspartner aus und zwar entweder über den Markt oder durch die eigenen Trader, die die Positionen der Kunden übernehmen.

Im letztgenannten Fall stellt der Trader Geld- und Briefkurse und übernimmt dadurch die Position des Kunden auf eigenes Risiko – dieses Risiko muss der Händler anschließend möglichst gewinnbringend am Markt abarbeiten. Wie auch immer der Händler vorgeht, das Interesse des Kunden bzw. des Fonds oder der Versicherung steht immer im Vordergrund. Denn wenn ein Kunde eine ungenügende Ausführung bekommt, kann es sein, dass dieser daraufhin beschließt, die Bank zu wechseln. In einem solchen Fall würde dem Institut eine Einnahmequelle wegfallen, denn Banken verdienen über die Gebühren, die sie für Transaktionen und Dienstleistungen veranschlagen.

Betrug liegt nicht im Interesse der Banken

Dieser Grund genügt, um einzusehen, dass Banken bzw. die Händlergruppen innerhalb der Finanzinstitute es sicherlich nicht darauf abgesehen haben, alle anderen am Markt „auszunehmen“. Stellen Sie sich vor, eine Bank begeht durch Falschinformationen und Manipulationen regelmäßig Betrug an einem ihrer Kunden: Insiderhandel wird als eines der schwersten Vergehen im Trading angesehen und zieht gravierende Konsequenzen, wie Strafzahlungen, auf sich und würde den Verlust des Kunden sowie Reputationsschaden bedeuten. Im schlimmsten Falle droht sogar ein Lizenzentzug – temporär oder gar dauerhaft.

Es ist durchaus nicht selten, dass Fälle sogenannter „Verschiebungen“ auftreten, aber meistens handelt es sich dabei um „Vergehen“ im Graubereich. Diese Vorgehensweise kann zwar ebenfalls zu mintunter schwerwiegenden Folgen führen, erfüllt aber nur in einzelnen Fällen tatsächlich den Tatbestand des „kriminellen Vergehens“. Es entspricht also nicht der Wahrheit, wenn immer wieder behauptet wird, dass Banken ihre Transaktionen grundsätzlich oder in den meisten Fällen danach ausrichten, eine Manipulation oder Täuschung zu begehen.

Warum es nützlich ist, Finalorders zu erkennen

Erhält die Bank von einem Fonds oder einer Versicherung eine Order, wird dieser Auftrag in der Regel von einem oder mehreren Trader abgearbeitet – und zwar in Eigenregie. Der beauftragende Part, also der Fonds oder die Versicherung, fällt die eigene Anlageentscheidung auf Grundlage bestimmter Anlagerichtlinien, die den jeweiligen Managern als grober, grundsätzlicher „Fahrplan“ vorgegeben werden. Innerhalb des vorgegebenen Rahmens kann der Manager durchaus eigene Entscheidungen treffen, was die Anlagen angeht, aber im Grunde ist der Manager kein Trader sondern vielmehr ein Investor, der das Kapital, das er verwaltet, möglichst gewinnbringend im Markt unterbringen möchte.

Somit unterscheiden sich die Orders der Fonds und Versicherungen durchaus von den Aktivitäten der Händler. Fonds und Versicherungen agieren in erster Linie als Positions-Investoren. Das bedeutet, dass jede in den Markt gegebene Kauf- oder Verkaufsorder als längerfristig anzusehen ist. Aus diesem Grund werden solche Orders auch als „Finalorders“ und Fonds und Versicherungen als „Finalkunden“ bezeichnet. Befinden sich einer oder mehrere Finalkunden im Markt und sind ihre Orders groß genug, entstehen beim Kursverlauf in der Regel längerfristige Impulsbewegungen und technische Aspekte wie Intraday-Widerstände oder Unterstützungen, Pivot-Punkte, HCs und LCs spielen dabei keine Rolle. Somit ist es im Interesse eines jeden kurzfristigen Händlers, solche Finalorders zu erkennen und den damit verbundenen Kursverlauf für sich auszunutzen.

Die Trader der Banken: Strikte Trennung der Zuständigkeiten

Die zweite wichtige Gruppierung stellen die Trader dar. Allerdings sind sie aufgrund gesetzlicher Vorgaben entweder stark beschnitten oder organisatorisch anders aufgesetzt. Diese Händler erhalten die Orders von den Sales-Tradern und arbeiten diese ab. Andere wiederum führen Eigenhandel mit dem Eigenkapital der Banken durch (eine andere Bezeichnung für diese Händler ist „Nostro-Trader“).

Es ist in einer Bank streng verboten, sich an die Orders der Kunden „ranzuhängen“ und auf diese Weise Profite zu erzielen. Zu früherer Zeit wurden an jedem Börsentag sogenannte „Restricted Lists“ veröffentlicht, in denen bestimmte Werte zu finden waren, in denen Orders vorlagen und für Nostro-Trader bestand ein Handelsverbot in dem jeweiligen Wert. Zu späterer Zeit wurde der Eigenhandel auch räumlich von dem Sales-Trading separiert und ein Händler, der für die Abarbeitung der Orders zuständig war, durfte keinerlei Nostro-Handel betreiben. Diese Trennung existiert noch heute und es wird genauestens darauf geachtet, dass sie eingehalten wird.

So arbeiten die Trader

Der Händler, der für die Orderausführung für einen Finalkunden die Verantwortung trägt, muss anschließend dafür sorgen, die Stücke am Markt zu verkaufen oder sie sich zu verschaffen. In dem Moment, in dem die Order des Finalkunden im Buch des Händlers aufgenommen wird, trägt der Trader das Risiko zu 100 Prozent.

Schauen wir uns einmal die Situation an, bei der ein Trader eine Order für einen Kunden abarbeitet: In diesem Fall gibt es ein Merkmal, das für das weitere Vorgehen eine Rolle spielt. Das wäre die Frage danach, ob die Order zeitlich limitiert ist. Muss die Order also zu einem bestimmten Zeitpunkt im Markt abgearbeitet werden? Oder sollte eher ein möglichst günstiger Kurs erzielt werden?

Orders aus den USA kommen in der Regel früh in den europäischen Markt und die Bearbeitung erfolgt von England aus. Die Erteilung der Order erfolgt dabei meist am vorherigen Abend. Europäische Orders können zu jeder Zeit erteilt werden, aber hier ist es in vielen Fällen so, dass solche Orders erst gegen Mittag oder gar Nachmittag auftauchen und zwar nachdem die verantwortlichen Ausschüsse getagt haben.

Nur in Fällen von besonderen Ereignissen oder Entwicklungen können die Orders bereits viel früher ankommen und es wird auch schneller als gewöhnlich darauf reagiert. US-Amerikanische Orders sind in den meisten Fällen um einiges aggressiver, was die Ausführungsvorgaben angeht als es bei europäischen Orders der Fall ist.

Früher und heute

In früherer Zeit wurden den Kunden Mischkurse abgerechnet. So versuchte der Trader, möglichst viel Volumen der (Kauf-) Order auf einem niedrigen Niveau auszuführen und zog anschließend mit dem letzten Drittel der Order hoch, um eine ausreichende Differenz zwischen dem realen Mischkurs und dem Durchschnitt aus Hoch und Tief zu erzielen. Bei dieser Differenz handelte es sich nämlich um den Ertrag des Traders. Beim Verkauf lief das Ganze natürlich genau andersherum ab: Hier ging es in erster Linie darum, möglichst viele Stücke hoch zu verkaufen und dann anschließend den Markt zu drücken.

Heutzutage muss der Trader dem Kunden jede Einzelausführung melden und so ist die oben beschriebene Praxis nicht mehr durchführbar. Diese Tradingweise kann mitunter sehr nervenaufreibend sein, denn dem Trader wird eine Handelsrichtung vorgegeben, die er nicht selbst bestimmt hat und trotzdem ausführen muss. Und niemand wird den Händler mit einer Kauforder beantragen, wenn das Umfeld kritisch aussieht und umgekehrt. An dieser Stelle kommt das Geschick des Händlers ins Spiel, mit dem er versuchen muss, die Orderabwicklung zur Zufriedenheit des Kunden bzw. seiner Bank zu realisieren. Wird dem Trader dies nicht gelingen, wird er schon bald keine Orders mehr bekommen und könnte sogar seine Arbeit verlieren.

So ist es logisch, anzunehmen, dass der Händler mit Sicherheit nicht den ganzen Tag darüber nachdenkt, wie er Sie in die Enge treiben könnte, wie es nun mal so oft heißt. Vielmehr wird sich der Trader darüber Gedanken machen, wie er seine eigene Arbeit am besten erledigt und nicht womöglich selber in die Enge getrieben wird. Natürlich hängt sehr viel von dem Talent des Händlers ab und davon, ob dieser die richtigen Entscheidungen trifft. Eine mögliche Vorgehensweise ist die, dass der Händler im Falle einer großen Verkaufsorder zunächst selbst größere Mengen kauft und damit eine Nachfrage simuliert. Dabei hofft er, dass andere große Marktteilnehmer auf diesen Zug aufspringen und somit ausreichend Nachfrage stellen, um sowohl die im Vorfeld gekaufte Stücke als auch die Order an sich abzunehmen.

Was machen die Nostro-Trader?

Als privater Trader können Sie sich wohl am ehesten mit dem Nostro-Trader identifizieren. Solche Händler machen im Grunde das gleiche wie wir: Sie müssen dafür sorgen, dass sie am Ende eines Handelstages mehr Kapital auf dem Buch vorweisen können als zu Beginn. Ein Nostro-Trader einer Bank weist im Gegensatz zum Privattrader den Unterschied auf, dass er zielgerichtet geschult und ausgebildet wurde. Doch die eklatanten Unterschiede, wie sie noch vor zehn Jahren zu finden waren, sind nicht mehr so deutlich vorhanden.

So erfährt ein Nostro-Trader die wichtigen Nachrichten nicht mehr viel früher als Sie, da in heutiger Zeit auch allen Privatpersonen die entsprechenden Medien frei zur Verfügung stehen. Die Marktzugänge dieser Trader sind nicht zwangsläufig schneller als Ihre und auch in puncto Charting-Systeme können Sie sich ebenfalls alle anschaffen, die auch einem Nostro-Händler zur Verfügung stehen könnten.

Es gibt unterschiedliche Nostro-Trader

Unter den Nostro-Händlern finden sich unter anderem klassische Daytrader, die sich, ebenso wie vielleicht auch Sie, auf Formationen, Ausbrüche und Contra-Trades spezialisieren. Hier finden sich zwar bestimmte Modifikationen, aber vom Prinzip her gibt es zahlreiche Parallelen. Inzwischen ist auch der Einsatz von Handelssystemen weit verbreitet. Dabei werden Regelwerke von Maschinen  umgesetzt, die ganz automatisch, frei von Emotionen und unermüdlich die Vorgaben durcharbeiten. Auch gibt es Scalper, die ähnlich den Market Makern, mit großem Kapitaleinsatz versuchen, dem Markt bei kleinsten Schwankungen den einen oder anderen Punkt zu entreißen.

All diese Händler sind auch an gewisse Einschränkungen gebunden, die sie von ihren Vorgesetzten bzw. ihren Institutionen erhalten. Dazu gehören zum Beispiel auch ihre Risiko-Limits. Nostro-Händler können nicht unbegrenzt Risiken eingehen und müssen sich bei ihrer Arbeit stets an diese Limits halten. In der Regel sind die Tages-Limits dabei großzügiger als Overnight-Limits. Die Trader versuchen durch das Anhandeln von Marken, Anschlussorders anzustoßen. So ist es zum Beispiel möglich, Marken von Knock-Outs anzuhandeln, um das jeweilige Eimissionshaus dazu zu bewegen, den dadurch frei gewordenen Hege im Markt aufzulösen, was dem Nostro-Trader den Folgeimpuls bringen kann, die eigene Position wieder zu bereinigen, die er im Vorfeld spekulativ eingegangen war.

In der Vergangenheit haben wir es auch wiederholt erlebt, dass Nostro- oder auch Kurzfrist-Trader bestimmte Impulse, Nachrichten oder technische Ausgangslagen gehandelt haben und das in der Hoffnung, dass möglichst viele institutionelle Kunden ebenso in die entsprechende Richtung investieren und ihre Anschlussorders zahlreich patzieren. Tritt dies nicht ein, wird es kritisch und es sind Eindeckungen nötig oder auch Abverkäufe von Longs.

Was lernen wir daraus?

Wenn wir das oben Beschriebene betrachten, wird offensichtlich, dass wir nicht nur nach Orders von Finalkunden Ausschau halten, sondern auch nicht vergessen dürfen, dass all die Kurzfrist-Trader, die Tag für Tag unterwegs sind, ihre Risiko-Limits zum Ende des Handelstages bis auf ein erlaubtes Maß stutzen müssen. Auch wenn man es nicht glauben mag, das Verhalten der Marktakteure ist um einiges durchschaubarer als es allgemein angenommen wird.

Es ist und bleibt besonders wichtig und unter Umständen sogar sehr lukrativ, sich einen Überblick über die Order- und Risikolage der Finalkunden und Kurzfrist-Trader zu verschaffen. Daraus lässt sich nämlich weitaus mehr herauslesen, als wenn Sie sich nur auf Richtungsfilter und Extremzustände beschränken.

Im zweiten Teil unserer Reihe wollen wir uns mit der Index-Arbitrage, den Market Makern, der Produktentwicklung und mit dem Research befassen. Im letzen Teil erfahren Sie mehr über die Hedgefonds, Broker und Privathändler. Anschließend wollen wir aus dem Gelesenen bestimmte Regeln ableiten, die uns Vorteile im Markt verschaffen sollen.