DAX-Trading für Berufstätige statistisch untermauert

In einem Bullenmarkt steigt der DAX am Montag, Donnerstag und Freitag, während die Kurse am Dienstag und Mittwoch fallen – in einem Bärenmarkt ist es exakt andersherum. Wir zeigen Ihnen, wie Sie dieses Wissen im Trading nutzen können, und entwickeln eine einfache und effektive Handelsstrategie, die auch für Berufstätige geeignet ist.

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Es gibt unzählige Ansätze, an der Börse zu agieren.Jede dieser Strategien, ob diskretionär oder systemisch, ob intuitiv oder nach festen Regeln, hat – die richtige Herangehensweise vorausgesetzt – ihre Daseinsberechtigung. Schlussendlich müssen sich jedoch all diese Herangehensweisen an nur einem Faktor messen lassen: dem eigenen Kontostand. Wir selbst handeln nur solche Setups, die sich in der Vergangenheit bewährt haben und statistisch bewiesen sind. Eine Garantie für die Zukunft ist das zwar nicht; wenn man diesen Satz jedoch umdreht, wird sofort klar, warum wir diese Art des Handels bevorzugen. Wer möchte schon eine Strategie traden, die in der Vergangenheit schlecht abgeschnitten hat? Wir jedenfalls nicht.

Wir alle wissen, dass wir jeden Morgen eine Münze werfen könnten, um dann zu entscheiden, ob wir long oder short gehen. Die Gewinnwahrscheinlichkeit beträgt dann 50 Prozent. In Wahrheit kommt es sogar noch schlimmer, da wir die Rechnung ohne die Bank oder den Broker gemacht haben, die ja mindestens noch einen Spread (Differenz zwischen An- und Verkaufskurs) verdienen will – Roulette ohne die Null gibt es schließlich auch nicht. Was liegt da also näher, als sich einen Wahrscheinlichkeitsvorteil zu verschaffen und diesen dann auch noch in einen Gewinnvorteil umzumünzen? Ein paar einfache Schritte, um solche Strategien zu entwickeln, möchten wir am Beispiel des DAX-Futures (FDAX) vorstellen.

Die Trading-Idee

Es lohnt sich zunächst ein prüfender Blick, ob es bestimmte Wochentage gibt, an denen sich der FDAX besonders stark bewegt, um diese Tage dann gesondert zu berücksichtigen. Dazu messen wir die prozentuale Tagesschwankung, also die Differenz zwischen Maximum und Minimum eines jeden Tages und bilden den Mittelwert über die letzten 15 Jahre (Kursdaten ab 1999). Das Ergebnis ist in Bild 1 dargestellt.

Wie man unschwer erkennen kann, gibt es keine ausgeprägte Abhängigkeit der Tagesschwankung vom jeweiligen Wochentag. Der FDAX schwankt rund zwei Prozent am Tag (Mittelwert der letzten 15 Jahre). Die größte Tagesschwankung haben wir jeweils am Donnerstag. Dies könnte man jedoch rein fundamental mit den häufigen News-Events an diesem Wochentag erklären. Da wir also keine statistische Ausprägung erkennen, können wir auch keinen Wahrscheinlichkeitsvorteil für mögliche Trades ableiten – dennoch haben wir interessante Informationen gewonnen und können darauf aufbauen.

Auf der Suche nach signifikanten Kursbewegungen

Wir müssen also eine andere Frage stellen, um einen Wahrscheinlichkeitsvorteil zu finden. Wie alle Börsenkurse kennt auch der FDAX nur drei „Zustände“: Er steigt, fällt oder geht seitwärts. Eine Seitwärtsphase zu erkennen ist im Nachhinein zwar meist recht einfach, deutlich schwieriger wird es jedoch, wenn man den Kurs tagesaktuell beobachtet. Also machen wir uns die Analyse einfacher, in dem wir einen exponentiell geglätteten Gleitenden Durchschnitt (EMA) als Trendfilter für einen Bären- beziehungsweise Bullenmarkt verwenden und somit formal keine Seitwärtsphasen kennen (siehe Bild 2).

Mit unserem einfachen Trendfilter können wir erneut die Wochentags-Frage stellen. Gibt es nun typische Muster für die Tagesveränderung des FDAX in Abhängigkeit davon, ob wir uns in einem Bären- oder Bullenmarkt befinden? Als Tagesveränderung soll nun die prozentuale Abweichung zwischen Börseneröffnung um 08:00 Uhr und Handelsschluss um 22:00 Uhr betrachtet werden. Das Ergebnis ist verblüffend (Bild 3).

Beobachtung und Regelmäßigkeit

In einem Bullenmarkt steigen die Kurse regelmäßig am Montag, Donnerstag und Freitag, während die Kurse am Dienstag und Mittwoch tendenziell fallen. In einem Bärenmarkt ist es exakt andersherum. Wer also ein Kaufsignal in einem Bullenmarkt sucht, sollte eher am Ende einer Woche einsteigen und den Dienstag auf jeden Fall meiden.

Die Frage des „Warum“ ist natürlich spannend, für uns aber reine Spekulation. Interessanter ist jedoch die Frage: Kann man diesen Wahrscheinlichkeitsvorteil auch unmittelbar in einen echten Gewinnvorteil überführen? Hier können wir jetzt eine einfache Rechnung nach festen Regeln machen und dann mit den historischen Daten das Ergebnis ermitteln.

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Einstieg in den Trade im Bullenmarkt

Wenn der Eröffnungskurs an einem Handelstag oberhalb des exponentiellen Gleitenden Durchschnittes über 80 Perioden liegt, gehen wir von einem Bullenmarkt aus. Nach unseren Berechnungen gehen wir daher immer am Montag, Donnerstag und Freitag long in den Markt, am Dienstag und Mittwoch dagegen short. Am Montagmorgen kaufen wir also eine Position und schließen diese kurz vor dem Erklingen der Schlussglocke, um am darauffolgenden Dienstag in der Erwartung fallender Notierungen leerzuverkaufen, und folgen in der restlichen Woche diesem Plan weiter.

Einstieg in den Trade im Bärenmarkt

Notiert der FDAX zur Handelseröffnung unterhalb unseres Trendfilters, gehen wir von einem Abwärtstrend, also einem Bärenmarkt, aus und wenden das gegenteilige Verhalten an: Am Montag, Donnerstag und Freitag shorten wir den Markt, wogegen wir am Dienstag und Mittwoch long einsteigen. Wendet man diese einfache Regel auf die historischen Daten an, erhält man ein profitables und stabiles Handelssystem.

Bild 4 zeigt die Aufsummierung der eingesammelten FDAX-Punkte vor Kosten. In Summe hätte man somit im Betrachtungszeitraum knapp 14 000 FDAX-Punkte erwirtschaftet und so aus einem Wahrscheinlichkeitsvorteil einen echten Gewinnvorteil erarbeitet. Die Transaktionskosten und der jeweilige Spread des Brokers sind von diesem Gewinn abzuziehen.

Auch andere Trendfilter sind zielführend

Wir haben auch andere Trendfilter, also abweichende Periodeneinstellungen der Gleitenden Durchschnitte, untersucht und sind zu ähnlich positiven Ergebnissen gekommen. Wichtig ist im Grunde nur, dass überhaupt ein Filter eingesetzt wird. Die Linearität der Equity, also möglichst geringe Verlustphasen, war jedoch in der Rückbetrachtung in der von uns genutzten Variante am besten. Bild 5 zeigt die Entwicklung des Handelssystems mit verschiedenen Trendfilter-Einstellungen.

Risiko-Management mit 1R-Regel

Unser bestechend einfaches Handelssystem hat formal keinen Stopp-Loss und sollte daher mit einem vom eigenen Trading-Kapital abhängigen Risiko-Management versehen werden. Das Risiko pro Trade setzen wir dabei in Anlehnung an die durchschnittliche Tagesschwankung von rund zwei Prozent an. Wir riskieren dabei lediglich „1R“ unseres Depots. Beachten Sie hierbei jedoch, dass wir unser „R“ nicht klassisch (also prozentual in Abhängigkeit von der jeweiligen Depotgröße) bestimmen, sondern immer einen absoluten Betrag (zum Beispiel je Trade 100 Euro) riskieren. Nur so lassen sich professionelle, lineare Steigungsgeraden in der eigenen Kapitalkurve erzeugen.

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Positionsmanagement und Ausstieg

Die Eröffnung einer Long- oder Short-Position erfolgt kurz nach der Markteröffnung um 08:00 Uhr im DAX-Future oder einem geeigneten Derivat, beispielsweise einem Future-basierten CFD zum Marktpreis. Auch das Schließen erfolgt kurz vor Ende des Terminhandels um 22:00 Uhr manuell. In diesem Handelssystem gibt es keine Übernacht-Positionen. So entgehen wir dem Risiko nächtlicher Kurssprünge bei geringer Liquidität in den Derivaten oder geschlossenen Terminmärkten – auch das Wochenende lässt sich so entspannt verbringen. Weiterhin rechnen manche Broker Finanzierungskosten für Übernachtpositionen ab.

Ausblick auf weitere Optimierungsmöglichkeiten

Der eine oder andere wird sich jetzt sicherlich fragen, ob nicht ähnliche Ansätze auch auf Intraday-Basis möglich sind und sich auch hier aus einem Wahrscheinlichkeitsvorteil ein Gewinnvorteil generieren lässt. Dafür untersuchen wir zunächst erneut, wann innerhalb eines Tages Bewegung in den Markt kommt und wie stark diese ist. Wir messen dazu die absolute, prozentuale Bewegung, die der FDAX innerhalb einer Stunde zurücklegt, als Funktion der Tageszeit. Wenn man diese dann auch noch über 50 Tage mittelt, erhält man die Heatmap in Bild 6. Dieses Bild zeigt die letzten 100 Handelstage ausgehend vom 18.12.2013. Der Farbcode repräsentiert dabei die Größe der prozentualen Kursveränderung auf Basis von 60 Minuten.

Damit man nicht nur jeweils einen Handelstag, sondern auch noch die letzten 100 Tage sehen kann, sind diese Tage nach oben entlang der y-Achse aufgetragen. Man erkennt auf einen Blick, dass nach 19:00 Uhr nur noch kleine Veränderungen im FDAX auftreten (überwiegend blau). Viel mehr Bewegung ist zwischen 09:00 und 10:30 Uhr sowie am späteren Nachmittag zu beobachten (überwiegend grün). Mit dieser Erkenntnis und ein wenig Datenverarbeitung können Sie nun selbst an einem Intraday-System basteln.

Kombination mit der klassischen Charttechnik

Das Wissen, wann der Markt in welchem Umfeld theoretisch steigen oder fallen sollte, kann man natürlich auch mit der klassischen Charttechnik kombinieren. So lässt sich eine positive oder negative Tageserwartung mit einer preislichen Bestätigung verknüpfen. In diesem Fall legt man eine Long-Order via Buy-Stopp über das Hoch des Vortages und geht nicht „blind“ zur Markteröffnung in die Position. Den Leerverkauf legt man entsprechend via Sell-Stopp unter das Tief des Vortages. So lässt man sich die erwartete Bewegung immer preislich vom Kurs bestätigen.

Fazit

Mit wissenschaftlichen Methoden können Wahrscheinlichkeitsvorteile präzise herausgearbeitet und so in der Folge in einen realen Gewinnvorteil überführt werden. Am Beispiel der FDAX-Tagesdaten haben wir gezeigt, wie einfach ein gutes Handelssystem sein kann. Ambitionierte Trader können einen solchen Ansatz weiter optimieren.

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